Ein Jahr nach Beginn der Initiative Compliance verpflichten sich bereits 100 Unternehmen die Regeln des uneingeschränkten Wettbewerbs und der Fairness einzuhalten. Nachhaltiger Erfolg wird jedoch nur mit Unterstützung des Staates Geduld und Ausdauer zu erreichen sein. Die Unternehmen erklären ihre Bereitschaft zu collective actions. Mercedes-Chef Sauer: „Null-Tolereranz!“
Vor einem Jahr ergriffen die in Russland tätigen vorwiegend deutschen Unternehmen die Initiative und gründeten die „Corporate Ethics Initiative for Business in the Russian Federation“, kurz Compliance Initiative. Ein Jahr später sind dieser Initiative bereits 100 Unternehmen beigetreten. Sie verpflichten sich zu fairem Wettbewerb, einer Nulltoleranz gegenüber Bestechung und Korruption und der genauen Prüfung ihrer Geschäftspartner. „Es gibt heute auf dem russischen Markt keine Teilnehmer mehr, die nicht wissen, dass mit Siemens nur saubere Geschäfte zu machen sind. Wenn Lieferanten mit uns zusammenarbeiten wollen, dann müssen sie sich den gleichen Verhaltensstandards unterwerfen wie wir. Es lässt sich auch in Russland sehr gut ohne Korruption arbeiten“, so der CEO Siemens für Russland und Mittelasien Dr. Dietrich Möller.
Nach einer Umfrage der AHK zum einjährigen Bestehen der Initiative würden sich heute nahezu zwei Drittel der Befragten an einer „collective action“ bezogen auf ein Projekt beteiligen. Über zwei Drittel der Unternehmen sagen, dass sie durch die Einführung bzw. Einhaltung der Compliance Richtlinien keine geschäftlichen Nachteile erfahren und keine Aufträge verloren haben. Bei der Einschätzung zur Wahrnehmung einer Veränderung im öffentlichen Bewusstsein zeigt sich dagegen eine deutliche Zweiteilung. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen sieht eine, wenn auch schwache, Änderung, die andere Hälfte nicht. „Wir müssen das Thema Compliance weiter aktiv verfolgen, damit es sich im Bewusstsein der Bevölkerung und vor allen Dingen der Unternehmer festsetzt. Erfolg ist in diesem Feld nicht schnell zu erwarten. Mich beeindruckt die Zahl der Unternehmen, die sich in freiwilliger Selbstverpflichtung in einem nicht einfachen Umfeld zu Transparenz und freiem und fairem Wettbewerb bekennen“, so Michael Harms, Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer.
Ähnlich sieht es auch der Chef von Mercedes Benz Russia, Jürgen Sauer: „Maßgeblich für eine Veränderung ist der Stellenwert ethischen Verhaltens innerhalb der Gesellschaft. Die deutschen Unternehmen können nur ein Beispiel geben.“ Der Autokonzern verfolgt in Russland wie in anderen Ländern eine absolute Null-Tolerenz-Politik, gegenüber Mitarbeitern, Händlern, Lieferanten und auch gegenüber staatlichen Strukturen.
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