Im ersten Quartal 2020 ging die Wirtschaftsleistung in der Europäischen Union um 3,5 Prozent zurück. Das meldet die europäische Statistikbehörde Eurostat.
Bei den 19 Ländern der Eurozone zeigen sich die Folgen der Pandemie noch stärker. Hier ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut Eurostat um 3,8 Prozent zurückgegangen. Sowohl für die EU als auch die Eurozone ist es der größte wirtschaftliche Einbruch seit Beginn der Statistik im Jahr 1995.
Spanien und Frankreich stärker getroffen
Überdurchschnittlich getroffen sind innerhalb der Eurozone die französische und die spanische Wirtschaft. In Frankreich schrumpfte die Konjunktur in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 5,8 Prozent und damit so stark wie seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. Auch die Konjunktur Spaniens verringerte sich im Rekordtempo: Das BIP ging um 5,2 Prozent zurück.
Wie das erste Quartal 2020 für die Niederlande und Deutschland verlaufen ist, werden die jeweiligen Statistikämter am 15. Mai bekanntgeben.
Arbeitslosigkeit steigt leicht
Mit den ersten Anzeichen der Corona-Krise ist auch die Arbeitslosigkeit in der Eurozone leicht gestiegen: Die Quote erhöhte sich von 7,3 Prozent im Februar auf 7,4 Prozent im März. Die Niederlande und Deutschland stehen gegen diesen Trend: Die niederländische Quote blieb im März stabil bei 2.9 Prozent. In Deutschland gab es sogar einen leichten Rückgang: von 5,3 Prozent im Februar auf 5,1 Prozent im März.
Da beide Länder Mitte März einschneidenden Massnahmen zur Eindämmung der Epidemie in Kraft setzten, dürfte die Zahl der Erwerbslosen künftig hochschnellen. In Deutschland, wo anders als in den Niederlanden bereits Zahlen für April vorliegen, zeigt sich das bereits. Die Zahl der Erwerbslosen stieg binnen eines Monats um 308.000 Arbeitslose. Die Quote liegt damit aktuell bei 5,8 Prozent.
Quelle: Eurostat, Destatis, CBS