Im Rahmen der FIHAV 2022 bekräftigen deutsche Unternehmen ihr Interesse an Geschäften mit Kuba. Mehrere Memoranden wurden unterzeichnet.
Als weltweit führendes Land in Technologie und Industrie ist Deutschland ein wichtiger Handelspartner Kubas. Auf der vergangenen Woche zu Ende gegangenen 38. Internationalen Handelsmesse Havanna (FIHAV 2022) wurden am Deutschen Tag auf der Messe mehrere Absichtserklärungen zwischen beiden Seiten unterzeichnet.
Das deutsche Unternehmen Profümed will künftig kubanischen Honig in Deutschland vermarkten und unterzeichnete ein entsprechendes Abkommen mit dem kubanischen Honighersteller Apicuba. Die Vereinbarung sieht den Export von mehr als 600 Tonnen Honig jährlich nach Deutschland vor.
Ein weiteres Memorandum of Understanding wurde zwischen der kubanischen Schifffahrtsbehörde des Sonderentwicklungszone Mariel (ZEDM) und der Hamburger Hafenbehörde unterzeichnet. Darin geht es um den Betrieb eines Kreuzfahrtterminals im Hafen von Havanna durch die deutsche Seite.
Der deutsche Anbieter für Wasser- und Luftaufbereitung Abionik, der zur Wilo-Gruppe gehört, die seit vielen Jahren auf Kuba geschäftlich aktiv ist, und das kubanische Dienstleistungsunternehmen des Umweltsektors, GAMMA S.A., haben ebenfalls eine Absichtserklärung unterzeichnet. Wilo wird demnach Technologien und Fachwissen zum Thema Abwasserbehandlung, während Gamma professionelle Dienstleistungen für integrierte und ökologisch nachhaltige technische Lösungen anbieten.
Auch Besuch aus Berlin gab es auf der Messe. Anlässlich des Deutschen Tages auf der FIHAV 2022 besuchten Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz den deutschen Ausstellungspavillon. Der für Außenhandel, Handelspolitik und Amerika zuständige Ministerialdirigent, Christian Forwick, und die Ministerialreferentin für Lateinamerika, Dr. Melanie Werner, wurden dabei von Ana Teresita González, der ersten Vizeministerin des kubanischen Außenhandelsministeriums, empfangen. Zusammen mit der deutschen Botschafterin in Kuba, Heidrun Tempel, dem Delegierten der Deutschen Wirtschaft in Kuba, Gunther Neubert, sowie dem Präsidenten der kubanischen Handelskammer, Antonio Carricarte, informierten sie sich an den Ständen der ausstellenden deutschen Unternehmen.
Insgesamt präsentierten sich 15 deutsche Unternehmen aus den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Videoüberwachsungstechnologien, Abwasserbehandlung und -recycling und dem Lebensmittelsektor im Deutschen Pavillon. Aktuell sind um die 60 deutsche Unternehmen in Kuba vertreten.
In einem Interview mit dem staatlichen Onlineportal Cubadebate, sprach Dianeisy Delgado López, Projektreferentin des Deutschen Büros zur Förderung von Handel und Investitionen in Kuba, davon, dass Deutschland mit großen Erwartungen zur FIHAV 2022 gekommen sei. Auch von kubanischer Seite habe es sehr viel Interesse gegeben. Mehrere kubanische KKMU hätten sich an die AHK Kuba gewandt, „um herauszufinden, wie sie mit dem deutschen Markt in Kontakt treten können”, so Delgado López.