Nach den ersten Bewertungen von Destatis war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 um 0,3 % niedriger als im Jahr zuvor.
Die Bruttowertschöpfung des Erzeugnissektors geht 2023 um insgesamt 2,0 % zurück. Dieser Sektor macht einen großen Teil der Verarbeitungsindustrie aus (fast 85 %, exkl. Baugewerbe) und verzeichnet daher 2023 einen preisbereinigten Rückgang von -0,4 %.
Positive Impulse kamen vor allem aus der Automobil- und Fahrzeugindustrie im Verarbeitungssektor.
Besonders erkennbar war die Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen im Baugewerbe, das im Jahr 2023 ein geringes preisbereinigtes Wachstum von 0,2 % verzeichnete.
Das höchste preisbereinigte Wachstum erzielte der Informations- und Kommunikationssektor mit +2,6 % und setzte damit seinen langjährigen Wachstumstrend fort, der sich nur im ersten Jahr der Chronik 2020 verlangsamte.
Der preisbereinigte private Konsum sinkt 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 % und liegt damit weit unter dem Vorkrisenniveau von 2019 (-1,5 %). Als Hauptgrund für diesen Rückgang werden die hohen Verbraucherpreise vermutet.
Trotz sinkender Preise gingen die Importe deutlicher zurück als die Exporte. Dies führte zu einer positiven Handelsbilanz, die das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stützt.
Im Jahr 2023 wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland von durchschnittlich 45,9 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das sind 0,7 % bzw. 333.000 Personen mehr als im Vorjahr.
Trotz weiterer staatlicher Maßnahmen ist es dem Land gelungen, sein Finanzdefizit zu verringern. Im Jahr 2023 beträgt das gesamtstaatliche Defizit 82,7 Mrd. €, rund 14 Mrd. € weniger als im Jahr 2022.
Die gesamtstaatliche Defizitquote lag 2023 bei 2,0 % des BIP zu jeweiligen Preisen, deutlich niedriger als in den drei Jahren zuvor und unter dem europäischen Richtwert von 3 % des Stabilitäts- und Wachstumspakts, der bis einschließlich 2023 verschoben wurde.