Dank der Zusammenarbeit von drei deutschen und zwei niederländischen Unternehmen, entwickelt sich Niedersachsen zu einem echten Wasserstoff-Hub. Die Region rund um den kleinen Ort Diele wird damit zu einer Vorzeigeregion in Sachen Energiewende. Die deutschen und niederländischen Unternehmen GasUnie, Tennet, Thyssengas, EWE und SWB legen im windreichen Ostfriesland den Grundstein für eine großskalige europäische Wasserstoffwirtschaft und gehen so gemeinsam einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität.
Ideale Standortfaktoren in Ostfriesland
Die geographische Lage und die bestehende Infrastruktur machen die Region Ostfriesland zum idealen Standort für den Aufbau eines Wasserstoffclusters. Hier befindet sich ein wichtiger Knotenpunkt im Stromnetz, wo Strom aus Windkraftanlagen an Land und im Meer zusammenläuft. Außerdem kann der bisherige Erdgasspeicher in Huntorf nahe der Stadt Elsfleth zukünftig als Speicher für Wasserstoff genutzt werden. Abgerundet werden die Standortvorteile durch die Nähe zu den Niederlanden. Zu dem Nachbarland existieren bereits grenzüberschreitende Infrastrukturen für den möglichen Transport des Wasserstoffs.
Zwei Projekte, eine Vision
Bislang arbeiteten in Ostfriesland Unternehmen aus Deutschland und den Niederlanden parallel an den Projekten „Element Eins“ und „Clean Hydrogen Coastline“. Mit „Element Eins“ verfolgen Gasunie Deutschland, das niederländische Tennet und Thyssengas das Ziel, einen Elektrolyseur in der 100-Megawatt Klasse zu entwickeln und so Strom aus erneuerbaren Energien in grünen Wasserstoff umzuwandeln. Hinter dem Projekt „Clean Hydrogen Coastline“ stehen der deutsche Energiekonzern EWE, Gasunie Deutschland, Energieversorger swb sowie der niederländische Stromnetzbetreiber Tennet. Sie arbeiten daran, Wasserstoff über alle Wertschöpfungsstufen hinweg durch unterschiedliche Teilprojekte in das Energiesystem zu integrieren.
Nun entschied man sich, beide Projekte zusammenzulegen und das Vorhaben, eine großskalige Wasserstoffinfrastruktur aufzubauen, gemeinsam zu verfolgen. Hierzu wurde von allen Projektpartnern kürzlich eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Entwicklung einer Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff
Von nun an wird zusammen am Aufbau einer Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff gearbeitet: Von der Herstellung mittels Elektrolyse über den Transport und die Nutzung bis hin zur Speicherung. Dies wird es ermöglichen, in naher Zukunft wichtige Märkte in der Industrie und im Mobilitätssektor mit grünem Wasserstoff zu versorgen.
Langfristiges Ziel ist es, bei entsprechender finanzieller Förderung bis 2026 bis zu 400 Megawatt Elektrolysekapazität an verschiedenen Orten in der Region ins Energiesystem zu integrieren. Ab 2030 könnte die Leistung sogar im Gigawatt-Bereich liegen. Grüner Wasserstoff, der mit Strom aus erneuerbaren Energien wie Windkraft hergestellt wurde, kann maßgeblich dazu beitragen, dass Klimaziele erreicht werden.
Zukunft des Projekts
Insgesamt wurde bisher mehr als eine Milliarde Euro in das Vorhaben investiert, jedoch befindet sich das Projekt derzeit in engerer Auswahl für die Förderung als Important Project of Common European Interest (IPCEI). Sobald diese Unterstützung zugesagt wird, fällt die bisherige Förderobergrenze weg.
Quellen: EWE, swb, TenneT, Element eins, Handelsblatt