Am 21. April 2010 hat die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer Moskau die viel beachtetet “Compliance-Initiative” Business Ethics Initiative in Russia mit 57 Gründungsmitgliedern gestartet. Ziel war es Fairness im Wettbewerb zu garantieren und Wettbewerbsbedingungen zu verbessern. Dabei haben sich die teilnehmenden Unternehmen zu einer Zero Tolerance gegenüber Korruptionszahlungen verpflichtet und den Regeln der PACI Principles unterworfen, s. https://members.weforum.org/pdf/paci/principles_short.pdf
Seitdem sind spannende zwei Jahre mit Blick auf die Entwicklung von Compliance weltweit und auch in Russland vergangen.
Aus Sicht der AHK ist Compliance ein Wettbewerbsvorteil und die AHK empfiehlt eine maßgerechte Umsetzung und unterstützt die Unternehmen bei der Implementierung.
In dem abgelaufenen Jahr wurde in monatlichen Sitzungen in der Arbeitsgruppe Compliance mit insgesamt mehr als 200 Teilnehmern praktische Fragen betreffend die Umsetzung von Compliance intensiv diskutiert.
Im Oktober 2012 wurde zum zweiten Mal eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen zur Entwicklung von Fairness und Wettbewerb in Russland durchgeführt. An der Umfrage haben sich 40 Teilnehmer beteiligt.
Die Ergebnisse der Umfrage können sie der beigefügten Übersicht entnehmen
<link uploads media umfrage_zur_compliance_initiative_2012_-_auswertung_01.pdf>russland.ahk.de/uploads/media/Umfrage_zur_Compliance_Initiative_2012_-_Auswertung_01.pdf
Im Verhältnis zu den Umfrageergebnissen aus 2011 beantworten nunmehr 36% eine positive Entwicklung von Fairness und Wettbewerb. Das ist gegenüber 17% in 2011 ein deutlicher Zuwachs. Die wichtigste Aufgabe von Compliance ist sicherlich die Herstellung eines Bewusstseins für Regelkonformität. Die Akzeptanz von Compliance nimmt ebenfalls zu. Im Vergleich zu 47% nehmen nunmehr bereits 70% eine schwache Veränderung gegenüber den Themen Compliance und fairer Wettbewerb entgegen. Weiterhin fällt auf, dass nunmehr lediglich ein Fünftel der Gefragten keine Veränderung wahrnimmt. Das verwundert nicht, da gerade mi internationalen Handel es immer üblicher wird, dass sich gegenseitig die Einhaltung aller Rechtsnormen zugesichert wird. Eine der wesentlichen Fragen großer Unternehmen ist die Third Party Compliance.
Dabei ist es insbesondere auch keine Überraschung, dass wieder die große Mehrheit und 5% mehr als noch 2011 (insgesamt 72%) keinen Auftragsrückgang durch Einhaltung der Compliance-Richtlinien feststellte. Gleichwohl ist dies noch immer bei 28% der Unternehmen zu beobachten gewesen. Trotz der positiven Entwicklung ist das nach wie vor ein Indikator, dass nach wie vor für einen fairen Wettbewerb gekämpft werden muss. Die größere Verbreiterung von Compliance sollte aber ebenfalls zu einer größeren Anerkenntnis von Compliance führen. An und für sich ist zu erwarten, dass sich auf lange Sicht ein ganz anderes Bild ergeben wird. Nämlich, dass Unternehmen ohne Compliance-Abteilung Marktanteile verlieren könnten.
Derzeit haben bereits 66% der Unternehmen eine irgendwie geartete Compliance-Abteilung und dabei sind bei einer ebenso großen Mehrheit einzelne Mitarbeiter für Compliance-Aufgaben abgestellt. Jedoch bleibt festzustellen, dass weniger als ein Drittel eine eigene Abteilung aufgebaut hat.
Die Mehrheit der Unternehmen bezieht die Mitarbeiter durch hausinterne Informationsveranstaltungen mit ein. Jedoch wird nur bei 19% das direkte Feedback aus dem Tagesgeschäft in die betrieblichen Abläufe einbezogen. Effektive Compliance erfordert einen harmonischen Ablauf mit dem Day to day business. Es ist jedoch typisches Begleitmerkmal junger Compliance-Abteilungen, die erst im ersten oder zweiten Jahr des Roll outs sind.
Die Umfrageergebnisse belegen insgesamt die positive Entwicklung und das aufkommende Verständnis für Compliance und bestätigen die Aktivitäten der AHK hierzu. Bei Fragen zur Umsetzung von Compliance in Russland können Sie weitere Informationen auf der Seite der AG Compliance finden.
Michael Mayer
Leiter der AG Compliance
Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK)
1. Kasatschij per, 7
119017 Moskau
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