Die Zentralamerikanische Bank für Wirtschaftsintegration finanziert die kubanische Impfstoffentwicklung.
Die Zentralamerikanische Bank für Wirtschaftsintegration (CABEI) gewährt Kuba ein Darlehen in Höhe von 46,7 Millionen Euro zur „Stärkung der Kapazitäten für die Entwicklung und Herstellung von Arzneimitteln, medizinischer Ausrüstung, Diagnostika und Impfstoffen zur Bekämpfung von COVID-19“. Mit den Mitteln soll die Produktion von 200 Millionen zusätzlichen Impfungen finanziert werden, wie die Bank am Montag mitteilte. (Mitteilung auf Englisch)
„Wir freuen uns über diese erste Genehmigung [einer Finanzierung, Anm.] für die Republik Kuba, von der wir hoffen, dass sie die erste von vielen sein wird. Diese spezielle Maßnahme wird dazu beitragen, die Gesundheitskrise durch die Entwicklung von Impfstoffen zu bewältigen, die das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus verringern, und sie wird auch zur wirtschaftlichen Reaktivierung des Landes beitragen“, wird Dr. Dante Mossi, geschäftsführender CABEI-Präsident, in der Mitteilung zitiert.
Das Darlehen würde Kuba auch dabei helfen, seine Produktionsanlagen für Impfstoffe zu verbessern, einschließlich derjenigen, die andere Medikamente herstellen, heißt es in der Erklärung der Zentralamerikanischen Bank für Wirtschaftsintegration weiter. Anfang November weihte Kuba den hochmoderne Biotech-Komplex CIGB-Mariel in der Sonderentwicklungszone Mariel (ZEDM) vor den Toren Havannas ein. Die neue Einrichtung könne u.a. 30 Millionen Dosen des Corona-Vakzins Abdala in sechs Monaten herstellen, so die Behörden.
Auch Frankreich und die Europäische Union (EU) haben Gelder für die Gesundheitsforschung auf Kuba bereitgestellt. Anfang Dezember bewilligten die EU und die Französische Entwicklungsagentur (AFD) dem Pedro-Kourí-Institut für Tropenmedizin (IPK) in Havanna 5,6 Millionen Euro, um Projekte im Zusammenhang mit der Diagnose, Überwachung und Erforschung von Infektionskrankheiten in Kuba zu stärken.
Kuba produziert insgesamt fünf eigene Corona-Impfstoffe; drei – Abdala, Soberana 02 und Soberana Plus – sind bereits auf der Insel zugelassen. Rund 90 Prozent der kubanischen Bevölkerung sind mittlerweile vollständig gegen Covid-19 geimpft. Damit hat das Land die höchste Impfquote in der Hemisphäre. Derzeit laufen landesweit Boosterimpfungen.
Ende Dezember erteilte die mexikanische Zulassungsbehörde Cofepris dem kubanischen Vakzin Abdala eine Notfallzulassung. Das Zulassungsverfahren bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die kubanischen Impfstoffe Abdala und Soberana 02 ist vor einigen Wochen angelaufen. Eine WHO-Zertifizierung dürfte die internationale Vermarktung erleichtern. Auch ohne haben bereits einige Länder Interesse an den kubanischen Vakzinen gezeigt oder sogar schon Lieferverträge abgeschlossen, darunter Vietnam, Venezuela, Nicaragua, Iran oder Argentinien.