Die niederländische Stadt Groningen hat eine neue Art von Asphalt entwickelt, die weniger umweltschädlich ist. Die weißliche Farbe des Asphalts macht ihn etwa 15 Grad kühler als das durchschnittliche Material.
Die neue Zusammensetzung ist auch weniger anfällig für Abnutzung und Partikelfreisetzung. Die Gemeinde stellt das Rezept für die Mischung anderen Gemeinden zur Verfügung.
Ein heißer Umweltsünder
Konventioneller Asphalt verursacht eine Menge Emissionen. Er wird aus fossilen Rohstoffen hergestellt, trägt zur Luftverschmutzung bei und kann sich an heißen Tagen auf bis zu 50 Grad Celsius aufheizen.
Eine Studie aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass Asphalt letztendlich ein größerer Umweltverschmutzer ist als Autos. Denn bei der Verdunstung von Asphalt wird Feinstaub freigesetzt, der für unsere Gesundheit schädlich ist. Je heißer der Asphalt wird, desto höher ist der Ausstoß von Feinstaub. Die Forscher hatten diesbezüglich sogar einen Unterschied von 300 Prozent gemessen.
Weiß macht kühl
Die Gemeinde Groningen hat sich dazu etwas einfallen lassen. Es hat seine eigene Asphaltmischung namens GemGroReflection entwickelt. Der Asphalt ist so beschaffen, dass er dank "kalkulierter Abnutzung" nach kurzer Zeit weißer wird. Die weißen Steine in der Mischung sorgen für Abkühlung.
An einem sonnigen Tag kann die Temperatur bis zu 15 Grad niedriger sein als die des durchschnittlichen Asphalts. Und weil der Asphalt kühler ist, ist die Gefahr von Spurrillen und Ausfransungen geringer. Dies führt zu weniger Wartung und CO2-Emissionen, so die Stadtverwaltung.
Weniger Verschleiß, mehr Lebensdauer
Die Stadt Groningen geht davon aus, dass der neue Asphalt länger als die üblichen 15 Jahre halten wird. Die niedrigere Temperatur soll die Spurrillenbildung und den Verschleiß verringern, so dass der Asphalt länger hält.
Wenn der Asphalt ersetzt werden muss, kann er in einem Asphaltwerk recycelt werden. Die Mischung wird dann auf eine Temperatur von etwa 130 Grad Celsius erhitzt, d.h. 30 Grad weniger als bei normalem Asphalt. Nach Angaben der Stadtverwaltung werden dadurch 2 Prozent der CO2-Emissionen in der Produktion eingespart.
Text: Jeremy Gray
Foto: Adobe Stock
Quelle: Change Inc.
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