Zwei Drittel spüren Erholung
Die deutschen Unternehmen in Russland blicken wieder deutlich optimistisch in die Zukunft.
Zwei Drittel spüren Erholung
Die deutschen Unternehmen in Russland blicken wieder deutlich optimistisch in die Zukunft. Dies zeigt die aktuelle Geschäftsklima-Umfrage der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) und des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, an der sich über 130 Unternehmen beteiligten. Für nahezu zwei Drittel der befragten Unternehmen ist bereits jetzt eine Erholung der russischen Wirtschaft spürbar. Vor einem Jahr lag dieser Wert nur bei zwölf Prozent. 87 Prozent rechnen im Laufe des kommenden Jahres mit einem weiteren Wirtschaftsaufschwung, nur 13 Prozent erwarten eine Stagnation. An eine Rückkehr der Krise in Russland glaubt kein Unternehmen.
Zum Auswertung
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Positive Handelsentwicklung
Diese positive Entwicklung wird auch durch die bilateralen Handelszahlen zwischen Deutschland und Russland unterstrichen: In den ersten acht Monaten wuchs das Han-delsvolumen um 30 Prozent auf 42 Milliarden Euro, dabei nahmen die deutschen Expor-te nach Russland um 28 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro zu, während die deutschen Importe um 30 Prozent auf 23 Milliarden Euro zulegten.
700 Mio. Investitionen 2011
„Allein die an der Umfrage beteiligten Firmen planen 2011 weitere 700 Millionen Euro in Russland zu investieren. Dies zeigt den hohen Stellenwert Russlands als Zukunftsmarkt für die deutsche Wirtschaft“, so Michael Harms, Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Russischen Auslandshandels-kammer (AHK). „Die Krise ist überwunden. Jetzt profitieren die deutschen Unternehmen in besonderem Maße davon, dass sie am Investitionsstandort Russland festgehalten haben“, sagte Rainer Lindner, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse in Moskau.
Skepsis bei Modernisierung
Eher skeptisch beurteilen die Unternehmen dabei die jüngsten Modernisierungsbemü-hungen der russischen Regierung. Während 41 Prozent der befragten Unternehmen erste Fortschritte erkennen können, tritt das Land nach Ansicht von mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen (53 Prozent) immer noch auf der Stelle. Sechs Prozent der Befragten sprechen sogar von Rückschritten. 16 Prozent der befragten Unternehmen könnten sich vorstellen, bei den in Russland geplanten Privatisierungen von Staatsun-ternehmen eine Rolle zu spielen, bei weiteren 32 Prozent der Befragten gibt es dazu vorsichtiges Interesse.
China größter Konkurrent
Zunehmend herausgefordert fühlen sich die deutschen Unternehmen in Russland durch die Konkurrenz aus China. Fast ein Viertel der Befragten sehen sich bereits heute stark bis sehr stark durch chinesische Anbieter unter Druck. Dies betrifft insbesondere Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus und der Bauwirtschaft. 39 Prozent sprechen von einem zunehmenden Druck durch chinesische Anbieter, während weitere 39 Prozent sich noch nicht herausgefordert sehen.
Korruption immer noch größtes Problem
Die stärkste Dynamik in Russland erwarten die Unternehmen in der traditionell dominierenden Rohstoff- und Energiebranche, gefolgt von der Automobilindustrie, die derzeit kräftig von dem wieder einsetzenden Wachstum profitiert. Der größte Reformbedarf in Russland wird von den Unternehmen nach wie vor bei den Themen Bürokratieabbau, Korruption und Zoll- und Visafragen gesehen.
Moskau immer noch am attraktivsten
Die politischen und wirtschaftlichen Machtzentren Moskau und St. Peterburg liegen in der Gunst der deutschen Investoren weiterhin vorne. Gefragt nach den drei Regionen der Russischen Föderation mit dem besten Investitionsklima hat sich die russische Hauptstadt deutlich gegenüber der Konkurrenz durchgesetzt. St. Petersburg folgt auf Rang zwei, die Olympiaregion Krasnodar nimmt den dritten Rang ein. Weiterhin gute Bewertungen erhielten die Oblaste Swerdlowsk und Kaluga, sowie die Republik Ta-tarstan und das Moskauer Gebiet.
Kontakt
Jens Böhlmann
Leiter Kommunikation und Marketing
E-Mail: boehlmann(at)russland-ahk.ru
Tel: 007 495 2344950