Strengere Anti-Corona-Maßnahmen sind zum 26. November in Kraft getreten.
Am 23. November teilte Premierminister Xavier Bettel auf einer Pressekonferenz mit, dass die Regierung dem Parlament neue Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus vorschlagen wird. Das Parlament hatte am 25. November zugestimmt.
Trotz der im Vergleich mit den Nachbarländern noch niedrigen Anzahl an Neuinfektionen (aktuell 28 Fälle pro 100.000 Einwohner) entschließt sich die Regierung die Maßnahmen zu verschärfen. „Wir ziehen jetzt die Handbremse, damit wir später nicht in einen Lockdown müssen, der dann länger als drei Wochen dauert“, so der Regierungschef auf der Pressekonferenz. Damit will das Großherzogtum vor allem den Krankenhäusern Luft verschaffen und eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung mittelfristig vermeiden. Die bisherigen Maßnahmen hatten nicht ausgereicht, um den Trend der Neuinfektionen entscheidend nahc unten zu korrigieren. „Wir können es uns nicht erlauben, keine normale Gesundheitsversorgung mehr in den Krankenhäusern leisten zu können“, so Bettel.
Die Gesundheitsministerin Paulette Lenert berichtete von der Situation in den Krankenhäusern, die an ihre Grenzen stoßen bei der Versorgung der nicht Covid-Patienten und der Intensivpflege-Patienten. Über 500 Neuinfektionen pro Tag – dieses Niveau sei zu hoch, um es mittelfristig hinzunehmen. Momentan stagniere das Infektionsgeschehen. Bei der Positivitätsrate von rund 9 Prozent und einer hohen Anzahl an Fällen, bei denen die Infektionskette nicht mehr nachzuverfolgen ist, sei das Risiko für spontane Infektionen hoch.
Neue Maßnahmen:
- Die Einwohner sind alle angehalten ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum zu beschränken, wenngleich dies keine gesetzliche Verpflichtung mehr ist.
- Die Ausgangssperre (23 bis 6 Uhr)bleibt in Kraft
- Restaurants/Cafés/Bars geschlossen für einen Zeitraum von drei Wochen,
- Hotels und andere Unterkunftseinrichtungen: bleiben geöffnet (ohne Restaurant/Bar), während Zimmerservice und Take-out-Services zur Verfügung stehen.
- Freizeiteinrichtungen wie Kinos, Theater und Fitnessstudios geschlossen,
- Museen und Bibliotheken dürfen offen bleiben.
- Der Schulbetrieb solle weiterlaufen, für obere Klassen soll es Wechselunterricht zwischen Präsenz und „Homeschooling“ geben.
Die Tagespresse in Luxemburg berichtete zudem, dass die Restaurants und Cafés schließen müssen für drei Wochen. Während der Pressekonferenz sagte Bettel, Restaurants und Cafés seien zwar keine Infektions-Hotspots, aber dennoch seien es Orte, an denen die soziale Interaktion groß ist.