Die Herbstumfrage der Auslandshandelskammern weltweit bestätigt den rückläufigen Stimmungstrend aus dem Frühjahr.
Der Großteil der teilnehmenden Unternehmen ordnet seine aktuelle Situation gut bis zufriedenstellend ein. Dennoch ist die Stimmung bei den Unternehmen auf internationalem Niveau besser als vor Ort in Belgien.
Die deutschen Auslandshandelskammern befragten im Oktober weltweit ihre Mitgliedsunternehmen im Rahmen der Herbstumfrage World Business Outlook, geleitet durch die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). Die rund 3500 teilnehmenden Unternehmen bezeichnen mehrheitlich ihre aktuelle geschäftliche Lage als gut oder befriedigend. Nur 13 Prozent stufen sie als schlecht ein.
Dies liegt auch im Stimmungsbild unserer Mitglieder in Belgien und Luxemburg. Die teilnehmenden AHK debelux-Mitglieder, von denen 28 Prozent ihre Lage als gut und 57 Prozent als befriedigend einschätzen, ähnlich wie in der Frühjahresumfrage.
Positive Aussichten weltweit
Auffällige Unterschiede sind bei der Prognose zur Entwicklung der Unternehmen festzustellen. Nur 14 Prozent unserer Umfrageteilnehmer in Belgien erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine Verbesserung der geschäftlichen Entwicklung, knapp drei Viertel rechnen mit unveränderten Geschäften und 14% befürchten eine Verschlechterung – auch dies bestätigt den rückläufigen Stimmungstrend der Frühjahrsumfrage.
Weltweit herrscht mehr Optimismus: immerhin 47% der Befragten erwarten eine Verbesserung ihrer Situation.
Auf die Frage nach den Erwartungen der Konjunkturentwicklung im kommenden Jahr beantworten Unternehmen in Belgien größtenteils (70%) mit gleichbleibend. Demnach haben unseren Umfrage-Teilnehmern auch nicht vor die Investitionen zu erhöhen. Über die Hälfte von ihnen beabsichtigt weniger oder gar vor Ort nicht zu investieren.
Weltweit mehr Investitionen und Beschäftigung geplant
Weltweit spalten sich die Meinungen deutlich mehr, rund die Hälfte der internationalen Unternehmen sagt, die Konjunktur werde sich entweder verbessern (25%) oder verschlechtern (27%). Geringere oder keine Investitionen kommen nur für rund ein Viertel der Befragten in Frage. Der Großteil will seine Investitionen auf dem Niveau von diesem Jahr belassen (41%) oder sogar mehr investieren (30%).
Bei der Beschäftigung liegen unsere belgischen Umfrageteilnehmer im Trend der weltweiten Antworten: die Mehrheit plant keine Mehreinstellungen in den kommenden zwölf Monaten. Allerdings wollen 29 Prozent der befragten die Beschäftigtenzahl reduzieren in Belgien und nur 15 Prozent wollen sie erhöhen. Weltweit ist dieses Verhältnis umgekehrt: nur 15% der Unternehmen wollen ihre Beschäftigungszahlen reduzieren, 34% wollen sie erhöhen.
Geschäftsrisiken stimmen weltweit überein
Ein allgemeines Einverständnis gibt es bei den größten Risiken für die Unternehmensentwicklung. Zu den Top-4 gehören: Nachfrage, Fachkräftemangel, wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Arbeitskosten.
Nur in der Gewichtung dieser Hauptrisiken unterscheiden sich unsere belgischen Umfrageteilnehmer vom Rest der Welt: bei ihnen liegen die Arbeitskosten mit Abstand auf Platz 1. Auch Rohstoffpreise, Finanzierung, Handelsbarrieren und Infrastruktur werden als Risikofaktoren genannt.