Täglich kommt ein Güterzug aus Chengdu im autonomen Hafen Lüttich an.
Der allererste Direktzug aus Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan im China, kam am 2. Juli 2020 im trimodalen Hafen von Lüttich an, das meldete der Hafen Lüttich in einer Pressemitteilung. Ihm folgten seither rund 40 weitere. Dieser Zug, der aus 41 Containern besteht, bringt medizinische Geräte nach Lüttich, darunter Tausende von Masken, berichtet das AHK debelux-Mitgliedsunternehmen weiter. Diese medizinischen Geräte werden dann von Renory aus per Zug und Schiff in die Benelux-Länder und nach Grossbritannien weitertransportiert.
Mehr Containerverkehr dank Trimodalität
Dank des Unternehmens Liège Container Terminal (Gruppe Novandi), im trimodalen Hafengebiet Renory südlich von Lüttich gelegen, wurden seitdem insgesamt mehr als 1.400 Container auf der Schiene transportiert. Das Unternehmen habe verschiedene Partnerschaften gegründet, darunter den Bahnbetreiber Linéas, um den Bahnverkehr zwischen Chengdu und Lüttich zu organisieren. Die Anbindungen erfolgen zu Straße, Schiene und Wasser (Maas).
Anfänglich wurde die Eisenbahnstrecke nur einmal im Monat bedient. Seit Ende 2018 hat sich die Bahnverbindung zwischen China und Lüttich weiter intensiviert, meldet der Hafen.
Weniger als drei Wochen auf der Schiene unterwegs
Ausgehend von Chengdu durchquert der Zug verschiedene Länder. Von Kasachstan, über Russland, Polen, etc. fährt er auf der neuen Seidenstraße und bedient nach 20 Tagen Fahrt Lüttich. Die Strecke Chengdu-Lüttich wird es von nun an ermöglichen, Produkte in weniger als drei Wochen zu transportieren und so einen schnellen Rückversand per Bahn und Schiff zu den Endbestimmungsorten in Europa zu gewährleisten.
Förderung der Intermodalität
Der autonome Hafen von Lüttich stellt eine wichtige Logistikplattform in Belgien und Europa dar. Er verwaltet verschiedene multimodale Plattformen, verstärkt seine Verbindungen mit China und fördert weiterhin die Intermodalität, d.h. die Kombination verschiedener Güterverkehrsträger, das meldete der Hafen in der Pressemittelung. Als ergänzender Verkehrsträger zur Wasserstraße ermögliche es die Schiene, die Umweltauswirkungen des Güterverkehrs zu begrenzen.
Laut Emile-Louis Bertrand, Generaldirektor des autonomen Hafens von Lüttich und AHK debelux-Verwaltungsratsmitglied, „ist es dieser von den europäischen Behörden so stark geförderten Intermodalität bzw. der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene und die Wasserstraße zu verdanken, dass wir die Zahl der Lastkraftwagen auf unseren Straßen verringern können. Die Entwicklung des Hafens von Lüttich mit seinen Wasserstraßen- und Bahnverbindungen, die den Unternehmen, die diese Verkehrsträger nutzen, vorbehalten sind, ist eine Antwort auf das Anliegen Europas, den CO2-Ausstoß im Verkehr zu reduzieren.“