Die hohe Inflation und die hohen Devisenpreise hinterlassen ihre Spuren in der kubanischen Bevölkerung.
Die wachsende Unzufriedenheit der Kubaner*innen angesichts der rapide sinkenden Kaufkraft des Peso ist auf der Insel zu spüren. Die Inflation ist diesen Monat zwar leicht gesunken, beträgt aber immer noch rund 42%. Auf dem Schwarzmarkt müssen mittlerweile zwischen 220 und 240 Pesos für einen Dollar ausgegeben werden - eine immense Summe für die ohnehin schon finanziell belasteten Kubaner*innen.
Ein Grund dafür ist, dass in Kuba kaum produziert und exportiert. Knapp 80% der Lebensmittel müssen beispielsweise importiert werden. Ein weiteres Problem ist, dass viele Waren nur noch in speziellen Dollar-Läden (MLC-Läden) erhältlich sind. Kubaner*innen, die US-Dollar aus dem Ausland erhalten, können sich den Zugang zu diesen Läden leisten. Wer keinen Zugang zu ausländischen Währungen hat, kommt an diese Waren nicht ran. Dies führt zu einer Divergenz innerhalb der Gesellschaft und beeinträchtigt die Zuversicht in die sozialistische Regierung.
Die Auswirkungen der derzeitigen Wirtschaftskrise sind zu spüren. Viele Kubaner*innen verdienen kaum mehr als 5000 Pesos im Monat, was nach dem aktuellen Wechselkurs nur noch rund 20 US-Dollar entspricht. Selbst die Regierung des Landes erkennt das Ausmaß des Problems an. Der kubanische Wirtschaftsminister gesteht ein, dass die Kaufkraft der Kubaner*innen schwindet und die Inflation Anreize zur Dollarisierung schafft, was das Vertrauen in die heimische Währung untergräbt.
Die wachsende soziale Ungleichheit und das Sinken der kubanischen Wirtschaftskraft haben dazu geführt, dass viele Kubaner*innen die Hoffnung auf eine Besserung aufgegeben haben. Die Flucht von der Insel, insbesondere in Richtung USA, hält weiter an.