Der deutsche Außenhandel mit Belgien und Luxemburg ging 2020 um weniger als zehn Prozent zurück.
Damit erwiesen sich die deutsch-belgischen Wirtschaftsbeziehungen nach den Erfahrungen der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 erneut als robust und krisenresilient.
Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr und den starken Einbrüchen des deutschen Außenhandels mit Belgien hatte sich der Handel zwischen den beiden Nachbarn seit Jahresmitte 2020 langsam erholt. Im letzten Quartal übertraf das Handelsvolumen sogar die Ergebnisse des Vorjahreszeitraums um zwei Prozent. Dies errechnete AHK debelux anhand der aktuellen Zahlen des Bundesamts für Statistik Destatis.
Lieferungen aus Belgien gingen stärker zurück als Bestellungen
Insbesondere im Dezember 2020 wuchsen die Exporte deutscher Firmen ins Königreich Belgien stark im Vergleich zum Vorjahresmonat (4,5%). Die Importe zogen um 3,8 Prozent gegenüber Dezember 2019 an. Im November 2020 fiel das Wachstum gegenüber 2019 noch sehr viel geringer aus (knapp 2% export- bzw. 0,7% importseitig).
Auf das ganze Jahr 2020 gesehen, fielen die Ausfuhren deutscher Unternehmen nach Belgien um 6,5 Prozent. Belgien bleibt damit in den Top 10 der deutschen Absatzmärkte. Die Lieferungen belgischer Firmen gingen demgegenüber mit knapp 14 Prozent gegenüber 2019 deutlich stärker zurück. Dessen ungeachtet bleibt Belgien auch 2020 zehntwichtigster Beschaffungsmärkte für die deutschen Unternehmen.
Coronakrise wirkte sich auf Handel geringer aus als Finanzkrise
Insgesamt betrug das Handelsvolumen mit Belgien im letzten Jahr rund 80,3 Milliarden Euro, etwa 9,9 Prozent weniger als 2019. Damit hatte die Corona-Krise 2020 weniger Einfluss auf den Handel als die internationale Finanzkrise 2008/2009, in der das Volumen im Vorjahresvergleich um knapp 20 Prozent zurückging.
Ähnlich betroffen von der Corona-Krise zeigte sich auch der deutsch-luxemburgische Handel. Er gab im Jahresverlauf 2020 um insgesamt 8,8 Prozent im Vergleich zu 2019 nach. Beide Länder tauschten Waren im Wert von 8,2 Milliarden Euro aus. Auch hier wirkte sich die Corona-Pandemie somit weniger stark aus als seinerzeit die Wirtschafts- und Finanzkrise (2009: -18% im Vorjahresvergleich).
Importe aus Luxemburg gingen stark zurück
Die Exporte deutscher Unternehmen nach Luxemburg sanken im Jahresvergleich 2020 zu 2019 um 5,5 Prozent während die Importe aus dem Großherzogtum sogar um fast 15 Prozent zurückgingen.
Insgesamt betrug das Handelsvolumen Deutschlands mit Belgien und Luxemburg 2020 rund 88,6 Milliarden Euro, knapp zehn Prozent weniger als 2019. Aufgrund der Entwicklungen in den vergangenen Monaten rechnete AHK debelux mit einem Verlust zwischen zehn und 15 Prozent.