Handel weist 2021 steiles Wachstum auf

Das Handelsvolumen von Deutschland mit Belgien und Luxemburg ist im zweiten Quartal 2021 erneut angestiegen.

Wachstum im deutsch-belgischen Handel verläuft steil

Insgesamt lag das Handelsvolumen zwischen Belgien und Deutschland von Januar bis Juli 2021 bei rund 49,3 Milliarden Euro. Das sind 25,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2020, wie AHK debelux aufgrund der Daten des Bundesstatistikamts (Destatis) berechnete.

Der Quartalsvergleich macht das Wachstum noch deutlicher. Im zweiten Trimester 2021 haben die Exporte aus Deutschland nach Belgien um 38 Prozent angezogen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Die Importe lagen sogar um rund zwei Drittel höher. Der hohe Anstieg der Ein- und Ausfuhr erklärt sich zunächst durch die Folgen der Coronakrise, die in den Monaten April bis Juni 2020 den Handel erheblich dämpften.

Aber auch der Vergleich mit einem „normalen“ Jahr wie 2019 zeigt ein Wachstum: Im zweiten Quartal 2021 stieg die Einfuhr belgischer Waren um 24 Prozent verglichen mit demselben Zeitraum 2019 und die Ausfuhr um rund sechs Prozent.

Hoher Anstieg bei Importen aus Belgien

Bemerkenswert ist der starke Anstieg der Einfuhren aus Belgien nach Deutschland im zweiten Quartal 2021. Verglichen mit demselben Zeitraum 2020 und 2019 stieg die Einfuhr um 67 Prozent, respektive 24 Prozent.
Der Beginn des zweiten Halbjahres zeigt die gleiche Tendenz. Im Juli kauften die deutschen Unternehmen Waren im Wert von 44,3 Milliarden Euro bei belgischen Lieferanten. Das war der höchste Wert seit zehn Jahren. Auch in den davorliegenden Monaten verzeichnete die Einfuhr 2021 Rekordwerte im Vergleich zu den Vorjahren. Zudem ist der Monat Juli bereits der vierte Monat in Folge, in dem die Importe die Exporte überstiegen – auch dies ein Novum in den deutsch-belgischen Handelsbeziehungen der letzten zehn Jahre.

Die deutschen Unternehmen exportierten rund 20 Prozent mehr im zweiten Halbjahr 2021 als im Vergleichszeitraum 2020. Der Warenwert betrug dabei rund 24,8 Milliarden Euro. Die Importe aus dem benachbarten Königreich in den deutschen Markt liegen ungefähr gleichauf (24,5 Milliarden Euro) und stiegen um 32 Prozent.

Handel zwischen Luxemburg und Deutschland

Im Handel mit dem Großherzogtum stiegen im ersten Halbjahr die Einfuhren nach Deutschland um 17 Prozent. Die deutschen Unternehmen exportierten 26,8 Prozent mehr nach Luxemburg als im selben Zeitraum 2020. Wie mit Belgien auch fiel das Wachstum im zweiten Quartal besonders hoch aus (Ausfuhr: +43,7%; Einfuhr: +30%).

Der Vergleich mit dem Vorkrisenjahr 2019 zeigt ein differenziertes Bild: Die Exporte deutscher Unternehmen nach Luxemburg stiegen im ersten Halbjahr 2021 um 11,5 Prozent, während die Importe um 6,4 Prozent fielen.

Verluste aus 2020 im Zeitraum Januar bis Juli 2021 aufgeholt

Insgesamt betrug das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Luxemburg in den Monaten Januar bis Juli 2021 rund 5,7 Milliarden Euro. Das waren 22 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2020, bzw. +6% gegenüber 2019. Im Coronajahr 2020 verlor das Handelsvolumen in der Periode Januar bis Juli zwischen Luxemburg und Deutschland knapp über 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Neuer Rekordwert in Sicht?

Insgesamt betrug das Handelsvolumen Deutschlands mit Belgien und Luxemburg per 31. Juli 2021 rund 63,4 Milliarden Euro. Das sind über sieben Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorkrisenjahrs 2019. Wenn sich dieser Trend im zweiten Halbjahr 2021 fortsetzt, könnte sich das Jahresendergebnis dem Rekordwert von 2018 (100 Milliarden Euro) annähern.