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Mit Panama und Portugal wurden entsprechende Memoranden und Vereinbarungen unterzeichnet. Auch BioCubaFarma baut seine internationale Präsenz aus.
Die Regierungen von Kuba und Panama haben eine gemeinsame Agenda zur Stärkung der bilateralen Beziehungen und der Zusammenarbeit in verschiedenen Sektoren, insbesondere in der Biopharmazie, vereinbart. Darauf verständigten sich Kubas Minister für Außenhandel und Auslandsinvestitionen, Rodrigo Malmierca, und Panamas Minister für Handel und Industrie, Federico Alfaro, bei einem Treffen Ende Februar in Panama-Stadt.
Wie kubanische Medien berichten, regte Alfaro an, das logistische und hafenbezogene Potenzial Panamas, insbesondere die Freihandelszone Colon (CFZ), sowie den Tourismus besser zu nutzen. Er betonte zudem die Möglichkeiten, kubanische Exportunternehmen in Panama anzusiedeln und umgekehrt, die Teilnahme panamaischer Unternehmen an Messen und Geschäftsrunden in Kuba zu verstärken sowie ausländische Investitionsprojekte mit Schwerpunkt auf dem biopharmazeutischen Bereich zu fördern.
Ende vergangenen Jahres hatten die CFZ in Panama und die Sonderentwicklungszone Mariel (ZEDM) in Kuba ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, das die Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen den beiden Einrichtungen fördern soll. Die Allianz zielt ab auf den technischen Austausch, gemeinsame Geschäfte und einen für beide Seiten vorteilhaften Exporthandel.
Malmierca seinerseits erinnerte an frühere Vereinbarungen, wie die seit 2019 bestehende mit der Behörde für Investitionsanreize und Exportförderung (Propanama) und forderte, diese mit neuem Leben zu erfüllen. Malmierca verwies darüber hinaus auf das Abkommen über wirtschaftliche Komplementarität (Acuerdo de Complementación Económica), das für beide Länder in Kraft ist, und die Notwendigkeit, es zu erweitern. In diesem Zusammenhang erwähnte er den Aufbau von Allianzen in der Produktion und Vermarktung von Medikamenten.
Vereinbarungen mit Portugal
Auch mit Portugal strebt Kuba eine engere Zusammenarbeit in Gesundheitsfragen an. Beide Seiten unterzeichneten vor wenigen Tagen in Havanna ein entsprechendes Memorandum. Die Gesundheitsminister beider Länder, José Angel Portal Miranda und Manuel Francisco Pizarro de Sampaio e Castro, setzten ihre Unterschrift unter die Absichtserklärung, die einen Ausbau der Zusammenarbeit im medizinischen und biopharmazeutischen Bereich vorsieht.
Wie die kubanische Nachrichtenagentur ACN berichtet, verwies Portal Miranda bei dem Treffen auf die Kapazitäten für gemeinsame Entwicklungen und das Interesse an Kontakten in der biopharmazeutischen Industrie. Er betonte zudem die Notwendigkeit, den akademischen Austausch auszuweiten, um Studienprogramme, technische Kapazitäten und die Ausbildung von Ärzten zu evaluieren.
Der portugiesische Minister unterstrich die Bedeutung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in der Medizinbranche, insbesondere im Hinblick auf den Transfer von Biotechnologie. Seinen Besuch in Kuba bezeichnete er als sehr produktiv. Gegenüber der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina erklärte Pizarro, dass die getroffene Vereinbarung den Ausbau der Zusammenarbeit in vielen Bereichen ermöglichen werde, insbesondere beim Austausch medizinischer Leistungen, den er als grundlegend bezeichnete. Er hob auch die Zusammenarbeit in den Bereichen Innovation und wissenschaftliche Forschung in der Biomedizin hervor. Pizarro wies auch auf die Möglichkeit hin, im Bereich der Arzneimittel zusammenzuarbeiten, und zwar sowohl im Bereich der traditionellen Arzneimittel als auch in der biopharmazeutischen Forschung, in der „Kuba eine sehr wichtige Rolle spielt“.
BioCubaFarma kooperiert international
Kuba versucht verstärkt, ausländische Investitionen in seinen Gesundheitssektor, den Gesundheitstourismus und die Biopharmazie anzuziehen. So hat die staatliche pharmazeutische Unternehmensgruppe BioCubaFarma im Jahr 2022 insgesamt 32 Vereinbarungen mit Unternehmen und Institutionen in 21 Ländern getroffen. Diese betreffen die Vermarktung von Medikamenten, die Einfuhr von Rohstoffen, den Technologietransfer und die akademische Zusammenarbeit. Das berichtet die kubanische Tageszeitung Granma.
Als Ergebnis der Vereinbarungen wurde in der ZEDM die Gründung eines Joint Ventures mit einem Unternehmen aus der Türkei beantragt, Produkte werden mit Russland vermarktet, und Rohstoffe und Materialien für die Herstellung von Arzneimitteln sind ins Land gekommen. Der Präsident von BioCubaFarma, Dr. Eduardo Martínez Díaz, erklärte, dass es heute zwei Joint Ventures und eine internationale Wirtschaftsvereinigung in der ZEDM gebe. Er räumte aber zugleich ein, dass die benötigten Ergebnisse noch nicht erreicht worden seien, obwohl es Fortschritte bei der internationalen Integration von BioCubaFarma gebe. Die Unternehmensgruppe habe bereits 12 Unternehmen in verschiedenen Regionen der Welt, von denen sechs Joint Ventures und die anderen 100 Prozent kubanisch sind.