Die Gesundheitsmesse „Salud para todos“ fand vom 17. bis 21. Oktober auf dem Messegelände Pabexpo in Havanna statt; Unternehmen aus mindestens 24 Ländern und zahlreiche kubanische Institutionen nahmen teil.
Kubas Gesundheitssektor setze auf die Konsolidierung touristischer Wellness-Zentren und Spas und den Ausbau spezialisierter Kliniken. Abkommen mit Rumanien unterzeichnet. Die Erfahrungen mit ausländischen Investitionen in Kuba waren das Thema, das auf dem 2. Internationalen Forum für ausländische Investitionen im Rahmen der 15. Messe „Salud para todos“ („Gesundheit für alle“) im Mittelpunkt stand.
Vertreter der kubanischen Handelskammer hoben das Potenzial des Landes als Investitionsstandort, den veränderten Rechtsrahmen, das hohe Niveau des Humankapitals, den Fortschritt der Projekte in der Sonderentwicklungszone Mariel (ZEDM) sowie die wissenschaftliche und biotechnologische Entwicklung des Landes hervor. Das berichtet die kubanische Nachrichtenagentur ACN.
Laut Yamila de Armas Águila, Präsidentin der Comercializadora de Servicios Médicos Cubanos (CSMC S.A.), die staatliche Organisation, welche Kubas medizinische Dienstleistungen vermarktet, räumt ihre Regierung Geschäften mit ausländischem Kapital in strategischen Sektoren Vorrang ein. Insbesondere Sektoren, die auf den Ausbau erneuerbarer Energiequellen, die Nahrungsmittelproduktion und das öffentliche Gesundheitswesen und die biopharmazeutische Industrie abzielen, gewinnen an Bedeutung.
Alejandro Bello Méndez, Leiter der Abteilung für Unternehmen und Auslandsinvestitionen des Gesundheitsministeriums, erklärte, der Sektor setze auf die Konsolidierung von Wellness-Zentren und Spas im Westen Kubas, also in Gebieten, die traditionell von Urlaubern, die Gesundheitstourismus suchen, stark nachgefragt werden. Die Bemühungen konzentrieren sich demnach auf den Ausbau der Kapazitäten spezialisierter Kliniken in Verbindung mit dem Tourismus, die sich auf die Verbesserung der Lebensqualität konzentrieren. Mit Beiträgen aus der Biotechnologie und der Industrie soll die Autarkie des kubanischen Gesundheitssystems erreicht werden, sprich, dass dieses sich selbst finanziert. Zu den internationalen Kooperationsprojekten im Gesundheitsbereich erläuterte Bello Méndez eine Initiative im Wissenschaftskomplex Frank País zur Herstellung von orthopädischen Implantaten und medizinisch-chirurgischen Instrumenten.
Derweil sucht der Bandagen-Hersteller Mediatex, ein gemischtes Unternehmen, auf der Messe nach neuen Allianzen für den Export seiner Produkte. Haykel Acea, Generaldirektor des Unternehmens, erklärte gegenüber der kubanischen Nachrichtenagentur ACN, dass in der Fabrik im Stadtteil Boyeros in Havanna derzeit Strümpfe zur Vorbeugung von Krampfadern und Thromben hergestellt werden. Ebenfalls werden Strümpfe für Diabetikerfüße mit einer feinen Baumwolltextur produziert, die Feuchtigkeit durch Schwitzen verhindert. Die Produkte des Unternehmens werden heute in kubanischen Pesos (CUP) und frei konvertierbarer Währung (MLC) über die Online-Plattform des Unternehmens Citmatel verkauft. Laut Acea habe man im Rahmen der Messe Gespräche mit biopharmazeutischen Unternehmen aus der Volksrepublik Angola und den Bahamas geführt. Der Mediatex-Direktor zeigte sich optimistisch, dass zumindest Absichtserklärungen zur Entwicklung künftiger gemeinsamer Geschäfte abgeschlossen würden.
Derweil haben der kubanische Gesundheitsminister Dr. José Angel Portal Miranda und sein rumänischer Amtskollege Alexandru Rafila eine Kooperationsvereinbarung zur Stärkung der bilateralen Beziehungen in den Bereichen Arzneimittelpolitik und Gesundheitsdienste unterzeichnet. Nach einem ACN-Bericht betonte Portal Miranda, dies sei eine Gelegenheit, die Kooperation im Bereich der Lehre und der medizinisch-pharmazeutischen Industrie sowie die Arbeit der beiden Ministerien zu stärken.