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Das kubanische Telekommunikationsunternehmen ETECSA startet einen Dienst speziell für Touristen. Transfermovil wird derweil zur Bezahl-App.
Kubas Telefonanbieter Empresa de Telecomunicaciones de Cuba (ETECSA S.A) hat am Montag den Dienst CubacelTur eingeführt, einen temporären Mobilfunkanschluss für Touristen. Nach der Aktivierung des Anschlusses erhält der Kunde ein Basispaket mit 6 Gigabyte (Gb) Datenvolumen, 100 Gesprächsminuten und der gleichen Anzahl von SMS, so ein Bericht der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina.
Die SIM-Karte kann aus dem Ausland über die Webseiten cubaceltur.com und recargasacuba.com/movil-turista-cuba bestellt werden, und in Kuba am Terminal 3 des Flughafens José Martí in Havanna abgeholt werden.
Nach Angaben von ETECSA können Touristen die Linie auch in jeder ETECSA-Verkaufsstelle erwerben. Der neue Service steht nur denjenigen zur Verfügung, die bei der Beantragung einen ausländischen Reisepass vorlegen.
Auf Kuba ist die Anzahl der Mobilfunknutzer in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und die Prepaid-Aufladungen aus dem Ausland sind zu einer attraktiven Einnahmequelle für die Wirtschaft des Landes geworden. Nach ETECSA-Angaben sind derzeit mehr als 7,6 Millionen Mobilfunkanschlüsse im Land aktiv, von denen mehr als 6,7 Millionen Zugang zum Internet haben.
Der Anstieg der Nutzerzahlen geht jedoch mit ständigen Beschwerden über die Qualität des Dienstes einher. Angesichts eines ständig steigenden Verkehrsvolumens vor allem mobiler Daten stößt Kubas Netz an seine Kapazitätsgrenze. Ein von Martinique verlegtes neues Glasfaserkabel soll die Konnektivität auf der Insel verbessern. Es soll im April einsatzbereit sein. Bislang ist Kuba einzig mit Venezuela durch ein Unterwasserkabel verbunden. Bis zur Inbetriebnahme im Jahr 2012 verfügte Kuba nur über eine Satellitenverbindung, die teurer und weniger effizient war.
Transfermovil wird zur Bezahl-App
Eine weitere Neuerung von Etecsa betrifft die App Transfermóvil. Diese konnte bislang bereits für die Bezahlung von Strom- und Gasrechnungen oder Mobildatenpaketen verwendet werden. Sie wird nun zur mobilen Geldbörse, um in Geschäften, die diese Zahlungsmethode anbieten, Produkte und Dienstleistungen kaufen, ohne eine Bankkarte zu benötigen, so das Unternehmen.
Die knapp vier Millionen Nutzer und Nutzerinnen der App können demnach virtuelle Konten (Bolsa MiTransfer) in kubanischen Pesos (CUP) und und frei konvertierbarer Währung (MLC) einrichten. Das Guthaben des CUP-Kontos kann durch Überweisungen von Bankkarten in CUP, von anderen Transfermóvil-Konten in CUP oder durch Einzahlungen in Casas de Cambio (Cadeca) aufgeladen werden. Der Saldo des USD-Kontos wird aus dem Ausland über die Website www.cubamax.com aufgeladen und kann auch Überweisungen von anderen Transfermóvil-Konten in MLC empfangen.
Gegenwärtig unterstützen folgende kubanische Unternehmen den den Zahlungsdienst Bolsa MiTransfer in Anspruch genommen: TRD, CIMEX, Agencia de Viajes Cubatur und Havanatur, Caracol, Palmares und ARTEX.
Häufig gestellte Fragen im Zusammenhang mit der neuen Bezahl-App beantwortet das kubanische Onlineportal Cubadebate.