Beide Länder unterzeichnen mehrere Abkommen zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit. Havanna hofft auf Investitionen.
Die Regierungen Kubas und Algeriens haben Mitte Februar acht bilaterale Abkommen zur Stärkung der politischen, wirtschaftlichen und handelspolitischen Beziehungen unterzeichnet. Die Vereinbarungen betreffen die Bereiche Bildung, Landwirtschaft, Sport und Herstellung von Medikamenten, zudem wurde eine bilaterale Wirtschaftsagenda für den Zeitraum 2023-2026 vereinbart.
Die Unterzeichnung fand im Rahmen der 23. Sitzung der Zwischenstaatlichen Kommission für wirtschaftliche, kommerzielle, wissenschaftliche, technische und kulturelle Zusammenarbeit und des Wirtschaftsforums Algerien-Kuba statt. Kubas stellvertretender Ministerpräsident Ricardo Cabrisas versicherte während des Wirtschaftsforums, dass das Ziel darin bestehe, „die strategische Einheit“ zwischen beiden Ländern, die historische Verbündete in der Bewegung der Blockfreien Staaten sind, zu konsolidieren. Cabrisas lud die Algerier dazu ein, Geschäftsmöglichkeiten in Bereichen wie Neue Technologien, Pharmazeutika, erneuerbare Energien, Verkehr, Handel und Tourismus zu sondieren.
Algeriens Gesundheitsminister Abdelhak Saihi, der die Delegation seines Landes leitete, sprach von einem erfolgreichen Treffen, das „eine neue Etappe in den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen“ einleiten könne. An dem bilateralen Wirtschaftsforum unter dem Vorsitz von Saihi und Kubas Präsidenten Miguel Díaz-Canel, der die Delegation zuvor empfangen hatte, nahmen rund 60 algerische Unternehmen verschiedener Sektoren teil.
Das Treffen in Havanna folgt auf den Besuch des kubanischen Präsidenten in Algerien im November 2022 im Rahmen einer zehntägigen Staatsreise. Bei dem Besuch in Algerien vereinbarten beide Seiten engere Beziehungen im Energiesektor, sowie im medizinischen und pharmazeutischen Bereich. Die algerische Regierung strich zudem die Zinsen für Kubas Schulden und gestaltet die Fristen für die Rückzahlung flexibler. Darüber hinaus schenkte Algerien Kuba ein Solarkraftwerk und sagte zu, die seit 2019 unterbrochenen Öllieferungen wieder aufzunehmen.