Kuba und China erörtern in Peking den Ausbau der Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Umwelt. Vor allem die Nutzung erneuerbarer Energien steht im Fokus.
Kubas stellvertretender Minister für Energie und Bergbau, Javier Rubén Cid, ist in Peking mit Chinas stellvertretendem Minister für Ökologie und Umwelt, Zhao Yingmin, zusammengetroffen, um zu analysieren, wie die Zusammenarbeit in den Bereichen Umweltschutz, Kampf gegen den Klimawandel, Nutzung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz verstärkt werden kann.
Nach Angaben der kubanischen Botschaft in China drängte Zhao darauf, die Arbeit fortzusetzen, um kurzfristig Maßnahmen zum Ausbau der Zusammenarbeit mit Kuba in den genannten Bereichen einzuleiten, wie kubanische Medien berichten. Cid seinerseits dankte China für seine jüngste Unterstützung bei der Installation von Photovoltaikanlagen, die für die Elektrifizierung ländlicher Gebiete gespendet wurden.
Im Rahmen seines Arbeitsbesuchs, der in der letzten Woche begann, sprach Cid mit führenden Vertretern der China National Huachen Energy Group, um die jüngsten Kooperationsvereinbarungen fortzuführen und Möglichkeiten zur Umsetzung von Projekten im Zusammenhang mit der Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu prüfen. Beide Seiten erörterten zudem neue Vorschläge für die Zusammenarbeit mit den kubanischen Unternehmen Cubaníquel, Geominsal und Cupet im Zusammenhang mit exportfähigen Produkten der jeweiligen Industrien sowie die Lieferung von Materialien und die Förderung von Plänen zur Ausweitung des bilateralen Austauschs. Auf Cids Agenda stehen auch Treffen mit Vertretern der Nationalen Energiebehörde, der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission und des Handelsministeriums Chinas.
Ziel des Besuchs des stellvertretenden Energieministers in China ist es, die Umsetzung der Vereinbarungen voranzutreiben, die bei der Reise von Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel im Jahr 2022 erzielt wurde. Díaz-Canel war Ende vergangenen Jahres im Rahmen einer zehntägigen Staatsreise in Peking mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammengetroffen. Im Rahmen des Staatsbesuchs unterzeichneten beide Länder zwölf Abkommen über Handel, Finanzen und die „Zusammenarbeit in Bereichen von gegenseitigem Interesse“, darunter eine Absichtserklärung zum Ausbau der Zusammenarbeit im Rahmen von Chinas Handelsprojekt der Neuen Seidenstraße. Kuba hatte sich der Initiative Ende 2021 angeschlossen. Zudem verinbarten beide Seiten die Stärkung der Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel. Im Sommer hatten Havanna und Peking bereits eine engere Zusammenarbeit im Tourismus vereinbart.
Der kubanische Botschafter in China, Carlos Miguel Pereira, wies darauf hin, dass im Jahr 2023 in Havanna eine gemeinsame Regierungskommission stattfinden soll, auf der die Pläne zur Förderung des Austauschs zwischen den beiden Ländern vorgestellt und weiterverfolgt werden können.
China ist einer der wichtigsten Handelspartner Kubas und gilt als wichtiger strategischer Partner der Insel. Beide Länder arbeiten unter anderem in den Bereichen Landwirtschaft, erneuerbare Energien, Biopharmazie, Information und Kommunikation, Tourismus und Infrastruktur umfassend zusammen.