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Kubanische Regierung stellt Plan zur Ernährungssouveränität vor

23.02.2022

Der Plan soll die landwirtschaftliche Produktion steigern, die Importabhängigkeit verringern und die Ernährungserziehung verbessern.

 

 

Kuba will seine landwirtschaftliche Produktion steigern, seine Abhängigkeit von Importen verringern und die Ernährungserziehung seiner Bevölkerung verbessern. Mitte Februar stellte die kubanische Regierung dem in Kuba akkreditierten diplomatischen Korps ihren Plan zur Ernährungssouveränität (Plan SAN) vor.

 

Der kubanische Landwirtschaftsminister Ydael Pérez Brito erklärte, dass das Land aus wirtschaftlichen Gründen und Gründen der Ernährungssicherheit bestrebt ist, die Einfuhr von Lebensmitteln zu ersetzen. In diesem Sinne seien die finanziellen, technologischen und technischen Ressourcen, die durch externe Kredite oder ausländische Investitionen erlangt werden können, wertvoll. Eine der Prioritäten des Programms bestehe, so Pérez, darin, „Qualitätslebensmittel“ zu erzeugen und die Produktion unter Beteiligung „aller Sektoren“ zu steigern. Das schließt die im Zuge der Wirtschaftsreformen entstehenden privaten Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen mit ein. Der Plan SAN ist eine der Grundlagen für das Gesetz über die Ernährungssouveränität und die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit, das im April von der Nationalversammlung verabschiedet werden soll.

Der Plan legt die Leitlinien des Staates für die Verwaltung lokaler, souveräner und nachhaltiger Lebensmittelsysteme fest, die auf einer sektorübergreifenden Koordinierung und der Beteiligung aller an der Erzeugung, der Verarbeitung, der Vermarktung und dem Verzehr von Lebensmitteln beteiligten Akteure sowie auf der Förderung einer Ernährungskultur und der Erziehung zur Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung beruhen, schreibt die kubanische Nachrichtenagentur ACN.

Der Berater der kubanischen Regierung für die Umsetzung dieses Programms, der brasilianische Intellektuelle Frei Betto, versicherte den Diplomaten, dass „es in Kuba keinen Hunger gibt, aber das Risiko der Ernährungsunsicherheit besteht“. Der Theologe machte die US-Blockade und die Auswirkungen des Klimawandels für die Nahrungsmittelkrise in Kuba verantwortlich. Er rief zu einer nationalen Mobilisierung zur Umsetzung des Plans auf, ähnlich der Alphabetisierungskampagne von 1961, die Millionen von Menschen in Kuba das Lesen und Schreiben lehrte, um die Lebensmittel, die das Land benötigt, auf der Insel zu produzieren und um eine Ernährungskultur und -erziehung in Schulen, Haushalten und in der Gemeinschaft zu fördern, da es seiner Meinung nach schlechte Gewohnheiten und Laster gibt, die sich im Konsum der Bevölkerung verfestigt haben. Kuba importiert rund zwei Drittel seiner Lebensmittel und gibt dafür jährlich gut zwei Milliarden US-Dollar aus – viel Geld für das in einer schweren Versorgungs- und Zahlungskrise steckende Land.

Die Bevölkerung hat mit Lebensmittelknappheit, langen Warteschlangen für Lebensmittel, sowie einer starken Inflation zu kämpfen. Als Reaktion auf die Versorgungskrise erlaubte die Regierung im Sommer vergangenen Jahres die zollfreie Einfuhr von Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln. Die Maßnahme wurde vor Kurzem bis Ende Juni 2022 verlängert.

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