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Audi erklärt Absicht zur Umstrukturierung des Werks Brüssel

11.07.2024

Audi Brüssel ist im Dialog mit den Sozialpartnern, um Lösungen für die Mitarbeiter und den Standort zu diskutieren.

Audi verzeichnet weltweit einen Rückgang der Kundenaufträge im High-End-Elektro-Segment. Das betrifft die Modelle Q8 e-tron und Q8 Sportback e-tron, die in Brüssel vom Band laufen. Audi erwägt daher, das Ende der Produktion am Standort Brüssel vorzuziehen. Das meldete der Konzern am Dienstag.

Die Geschäftsführung von Audi Brüssel hat dem Betriebsrat die Absicht mitgeteilt, eine Umstrukturierung am Standort vorzunehmen. Mit dieser Absicht wird das Informations- und Konsultationsverfahren gemäß den belgischen Rechtsvorschriften eingeleitet. Im Rahmen dieses Verfahrens wird die Werksleitung gemeinsam mit den zuständigen Sozialpartnern Lösungen für den Standort diskutieren. Dies könnte auch die Einstellung des Betriebs beinhalten, wenn keine Alternativen gefunden werden können.

Rückläufige Nachfrage für Audi Q8 

Die derzeit im Audi-Werk Brüssel produzierte Modellfamilie Audi Q8 e-tron ist von einem segmentspezifisch verstärkten Nachfragerückgang betroffen. Der Q8 e-tron markierte 2018 den Einstieg in die Elektromobilität bei Audi und lief über viele Jahre weltweit sehr erfolgreich. Mit der Einführung von immer mehr neuen Modellen auf der Premium Platform Electric beobachtet das Unternehmen nun eine sinkende Nachfrage nach dem Q8 e-tron. In der Folge führt dies zu stark rückläufigen Auftragseingängen für den Q8 e-tron.

Herausforderungen am Standort Brüssel

Außerdem gibt es am Standort Brüssel seit langem strukturelle Herausforderungen. Das Fabriklayout ist aufgrund der besonderen Lage in Stadtnähe nur schwer zu verändern. Hinzu kommen hohe Logistikkosten. Insgesamt führt dies zu hohen Produktionskosten in Brüssel im Vergleich zu anderen Standorten. Nach eingehender Prüfung der Marktsituation und der Randbedingungen am Standort Brüssel erwägt Audi, das Ende der Produktion der Baureihe Q8 e-tron vorzuziehen.

Umstrukturierung um Schließung zu vermeiden

Dies kann Auswirkungen auf die Beschäftigung bei Audi Brüssel haben und macht es notwendig, alternative Lösungen für das Werk zu erarbeiten. Es kann auch eine Schließung des Betriebs bedeuten, wenn keine andere tragfähige Lösung gefunden werden kann. Daher hat die Geschäftsleitung von Audi Brüssel den Betriebsrat über ihre Absicht informiert, eine Umstrukturierung des Standorts vorzunehmen. Mit dieser Ankündigung wird das Verfahren zur Unterrichtung und Anhörung des Betriebsrats von Audi Brüssel gemäß belgischem Recht eingeleitet. Im Rahmen dieses Verfahrens wird die Geschäftsleitung gemeinsam mit den zuständigen Sozialpartnern Lösungen für die Mitarbeiter und den Standort erarbeiten und Alternativen eingehend analysieren.

"Die Ankündigung der Absicht ist noch keine Entscheidung. Dennoch bewegt diese Nachricht unsere Mitarbeiter und auch mich. In dem nun folgenden Prozess ist es wichtig, einen transparenten und konstruktiven Dialog zu führen. Wir werden alle Standpunkte berücksichtigen", sagte Volker Germann, CEO von Audi Brüssel.

Rita Beck, Sprecherin des Audi-Ausschusses im Europäischen Betriebsrat des VW-Konzerns, sagt: "Die Arbeitnehmervertreter der AUDI AG fordern eine nachhaltige Perspektive für das Werk und die Kollegen in Brüssel. Das Audi-Management muss Verantwortung für den Standort übernehmen. Wir hoffen, dass im Zuge der Entscheidung in dem jetzt eingeleiteten Konsultationsprozess eine tragfähige und nachhaltige Lösung erarbeitet wird."

"Die Entscheidung, den Informations- und Konsultationsprozess am Standort Brüssel zu starten, wurde nach intensiver Recherche getroffen und wird von der AUDI AG unterstützt. Jetzt geht es darum, diesen Prozess gemeinsam mit allen Beteiligten konstruktiv und transparent zu gestalten und im Interesse aller machbare Lösungen zu diskutieren. Denn wir sind uns der Verantwortung bewusst, die wir für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an allen Standorten weltweit tragen", sagt Gerd Walker, Vorstand für Produktion und Logistik der AUDI AG.

Der Audi-Konzern ist einer der erfolgreichsten Hersteller von Autos und Motorrädern im Premium- und Luxussegment. Die Marken Audi, Bentley, Lamborghini und Ducati produzieren an 21 Standorten in 12 Ländern. Audi ist mit seinen Partnern in mehr als 100 Märkten weltweit präsent.

Bis 2023 wird der Audi Konzern rund 1,9 Millionen Automobile der Marke Audi, 13.560 Automobile der Marke Bentley, 10.112 Automobile der Marke Lamborghini und 58.224 Motorräder der Marke Ducati an Kunden ausgeliefert haben. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte der Audi Konzern bei einem Umsatz von 69,9 Mrd. Euro ein operatives Ergebnis von 6,3 Mrd. Euro. Weltweit arbeiteten im Jahresdurchschnitt 2023 mehr als 87.000 Menschen für den Audi Konzern, davon rund 53.000 bei der AUDI AG in Deutschland. Mit seinen attraktiven Marken sowie zahlreichen neuen Modellen setzt das Unternehmen seinen Weg als Anbieter von nachhaltiger, voll vernetzter Premium-Mobilität konsequent fort.

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