Nach starken Einbrüchen in den Monaten April und Mai ist der Warenaustausch Deutschlands mit Belgien und Luxemburg im Juni um 20 Prozent gestiegen.
Der Handel Deutschlands mit Belgien und Luxemburg ist im zweiten Quartal 2020 um über 19% eingebrochen, im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres. Das berechnete AHK debelux anhand der aktuellen Zahlen des Bundesstatistikamts Destatis. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 beträgt der Verlust 23,5%. Im Zeitraum April bis Juni 2020 hat der Handel demnach unter dem Lockdown gelitten.
Wachstum im Vergleich zum Vormonat
Erst im Juni erholten sich die Ein- und Ausfuhren wieder mit Beginn der Lockerungsphase. Für den Handel mit Belgien und Luxemburg insgesamt stieg das Volumen im Juni 2020 jeweils um knapp 20% im Vergleich zum Vormonat. Hierbei war die Verteilung des Wachstums auf die Ein- und Ausfuhren jedoch sehr unterschiedlich: im deutsch-belgischen Handel stiegen die Exporte um knapp 32% während sich die Importe nur mit 8% erholten. Im Warenaustausch mit Luxemburg schnellten die Exporte um 23,6% und die Importe um 13% in die Höhe.
Starker Verlust im Vergleich zu 2019
Auf Jahresbasis betrachtet reicht dieser Anstieg allerdings bei weitem nicht aus, um sich dem Volumen vom Juni 2019 anzunähern. Vor allem im deutsch-belgischem Handel bleibt der Verlust gravierend: 15,4% weniger Volumen verzeichnete der Warenaustausch zwischen den beiden Ländern im Vergleich zum Juni des Vorjahres. Der deutsch-luxemburgische Handel fiel im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 8% geringer aus.
Erstes Halbjahr 2020 mit 15% weniger Handelsvolumen
Die deutschen Exporte nach Belgien betrugen im ersten Halbjahr 2020 knapp 21 Milliarden Euro und die Einfuhren aus dem Nachbarland knapp 19 Milliarden Euro. In der ersten Jahreshälfte 2019 lag das Gesamtvolumen hingegen um rund 6,5 Mrd. Euro höher bei 46,5 Milliarden Euro.
Mit Luxemburg ging der Warenaustausch 2020 bisher um über rund 743 Millionen Euro zurück im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 und betrug 3,9 Milliarden Euro. Deutschland exportierte im Zeitraum Januar bis Juni 2020 Waren im Wert von 2,5 Milliarden Euro ins Großherzogtum und führte für 1,4 Milliarden Euro ein.
Insgesamt betrug das Handelsvolumen der deutschen Unternehmen mit Belgien und Luxemburg im ersten Halbjahr 2020 mit über 43 Milliarden Euro rund 15% weniger als im 1. Halbjahr 2019. Auch wenn die Tendenz im Monat Juni bereits wieder nach oben zeigte, rechnet AHK debelux mit einem Absinken des Gesamtvolumens im Außenhandel mit beiden Ländern zwischen zehn und 15 Prozent im laufenden Jahr.
Deutsche Exporte im Juni 2020 Veränderungen in % zum Vorjahreszeitraum | Vormonat | Vorjahresmonat | Q 1 | Q 2 | 1. Halbjahr |
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Belgien | 31,7 | -6 | -1,5 | -22 | -11,8 |
Luxemburg | 23,6 | 0,4 | -3,3 | -22 | -13 |
Importe nach Deutschland im Juni 2020 Veränderungen in % zum Vorjahreszeitraum | Vormonat | Vorjahresmonat | Q 1 | Q 2 | 1. Halbjahr |
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Belgien | 8 | -25 | -12,6 | -25 | -18 |
Luxemburg | 13 | -21 | -14 | -28 | -17 |
Quelle: Destatis