Das kubanische Landwirtschaftsministerium stellte neue Investitionsmöglichkeiten für ausländische Kapitalgeber vor. Die bisherigen Ergebnisse sind nicht sehr positiv.
Das kubanische Landwirtschaftsministerium (MINAG) hat die Gründung von 59 Unternehmen mit Möglichkeiten für ausländische Investitionen im Landwirtschaftssektor der Insel angekündigt. Die Projekte sollen an mehreren Standorten im Land angesiedelt sein, sagte Orlando Díaz Rodríguez, Direktor für internationale Beziehungen des MINAG, am Dienstag gegenüber der Presse in Havanna.
Das Investitionsportfolio in der Landwirtschaft sei eine „Fortführung“ des Investitionskataloges, der im November im Rahmen der Handelsmesse FIHAV vorgestellt worden war, sagte Díaz Rodríguez. Ausländische Investitionen spielten eine „fundamentale Rolle“, um die Exporte des kubanischen Landwirtschaftssektors zu erhöhen, so Díaz Rodríguez weiter. Die ausländischen Partner sollten „Finanzierung, Technologie und Märkte besteuern“. Als Vorteile für ein Investment in die kubanische Landwirtschaft hob er die verfügbare Anbaufläche, einen Binnenmarkt in Devisen (Hotels usw.), eine hohe Nachfrage, Exportpotential und qualifizierte Arbeitskräfte hervor.
Das nun angekündigte Portfolio umfasst 59 Projekte, zwei mehr als die vorherige Version. Bei drei vorgestellten Projekten fungieren landwirtschaftliche Genossenschaften als potenzielle Partner bei der Produktion und Vermarktung von Schweinefleisch, Hühnern und Milch, sowie bei weiteren Projekten, die der lokalen Entwicklung dienen, betonte Díaz Rodríguez. Auf den Tierhaltungssektor entfallen 16 Projekte, auf den Agroforstsektor weitere 14; hinzu kommen andere Projekte, die mit staatlichen Unternehmen wie Labiofam oder Acopio verbunden sind.
Zu den Herausforderungen des Agrarsektors gehörten laut Diaz Rodríguez die Steigerung der Produktion, die Verringerung der Importe, die Produktion für den Export, die Erhöhung des inländischen Angebots, die effiziente Nutzung der Ressourcen, die Verringerung des Gefälles zwischen Stadt und Land und die Senkung der Preise.
Aus den im vergangenen Jahr vorgestellten 57 Projekten wurden gerade einmal vier Unternehmen gegründet, sagte er, nannte diese Zahl aber einen „Fortschritt“. Die vier Unternehmen seien auf „strategische Aktivitäten“, wie die Schweinefleischproduktion, ausgerichtet.
Kubas Vize-Landwirtschaftsminister hatte kürzlich eingeräumt, dass die ausländischen Investitionen in Kubas Landwirtschaft weit von den Bedürfnissen der kubanischen Wirtschaft entfernt sind. In vielen Bereichen blieb die landwirtschaftliche Produktion zuletzt hinter dem Plan zurück, selbst bei Erzeugnissen wie Zucker und Tabak.
Seit Beginn der Corona-Pandemie versucht die kubanische Regierung mit zahlreichen Maßnahmen in der Landwirtschaft, die Lebensmittelproduktion zu steigern. Im April 2021 wurde eine Reihe von landwirtschaftlichen Reformen beschlossen, in deren Rahmen Kubas Bauern alles, was sie über die staatlichen Lieferquoten hinaus produzieren, frei verkaufen dürfen. Anfang August 2021 hob die kubanische Regierung die Preisobergrenzen für landwirtschaftliche Erzeugnisse auf.
Vor kurzem verabschiedete die Regierung einen Plan zur Ernährungssicherheit. Dieser soll die landwirtschaftlichen Erträge steigern, die Importabhängigkeit verringern und die Ernährungserziehung verbessern. Kuba importiert rund vier Fünftel seiner Lebensmittel; weniger als die Hälfte der verfügbaren Anbaufläche wird bewirtschaftet.
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