Am Dienstag tagte der AHK debelux-Verwaltungsrat in Brüssel auf seiner letzten Sitzung in diesem Jahr.
Neuer Präsident gewählt
„Ich freue mich, Sie nach zwei Jahren wieder persönlich zu dieser Herbst-Sitzung begrüßen zu können“, eröffnete der scheidende Präsident Georges Lentz die Sitzung. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie fanden bisher alle Sitzungen aufgrund von Reise- und Versammlungseinschränkungen nur per Video-Call statt.
Der CEO der Brasserie Nationale Luxembourg, der das Amt 2019 übernommen hatte, gab im Laufe der Sitzung den Stab an Rechtsanwalt Alexis Hallemans weiter, der vom Verwaltungsrat einstimmig gewählt wurde.
Dienstleistungen auf Abstand verzeichnen Wachstum
Im Bericht des Schatzmeisters Martin Keller, CEO der Commerzbank Belgien/Luxemburg, wurde deutlich, dass die Corona-Krise auch für das laufende Jahr noch Spuren in den Kammerzahlen hinterlässt. Vor allem die Messe-Dienstleistung der AHK debelux hat 2021 noch erheblich unter dem Ausfall zahlreicher Messen in Berlin, Hamburg und Stuttgart gelitten. „Die erlittenen Verluste lassen sich nicht kompensieren“, berichtet Keller.
„Umso erfreulicher ist es, dass jene Dienstleistungen, die AHK debelux auch aus der Ferne erbringen kann, stabil geblieben sind bzw. sogar insgesamt ein Umsatzwachstum von 13 Prozent erzielen konnten.
Auf der Ausgabenseite konnten Ersparnisse von rund 20 Prozent registriert werden. „Insbesondere im Bereich der Veranstaltungskosten, Porto bzw. Fracht sowie Druck konnten die Kosten 2021 erneut verringert werden“, so Keller.
Firmen wollen wieder auf Messen
Hauptgeschäftsführer der AHK debelux, Hans-Wolfgang Busch, erläuterte im Anschluss die Entwicklung der einzelnen Dienstleistungsbereiche. Im Bereich der Messen blicken sowohl die Unternehmen als auch die Veranstalter mit verhaltenem Optimismus auf 2022. „Die belgischen und luxemburgischen Firmen zeigen deutlich ihre Ungeduld, wieder an deutschen Messeveranstaltungen teilzunehmen. Digitale Formate reichen nicht aus. Die Firmen suchen den persönlichen Kontakt.“ Demnach füllen sich die Anmelderegister der für den belgischen Markt wichtigen Messen wie Fruit Logistica oder WindEnergy schnell.
Die Umweltdienstleistungen der AHK debelux hingegen zeigten sich Corona erfreulich robust. Hier gingen auch 2021 kontinuierlich neue Anfragen ein. „Wir haben hier u. a. Kunden aus den Sparten Tierfutter, Lebensmitteln und Kleinmöbel sowie anderen Bereichen, die in Zeiten von Homeoffice boomen. Das führte zu einem Umsatzwachstum in diesem Jahr bei Verpackungsmeldungen und WEEE-Anmeldungen.“
Das AHK debelux Büro in Köln erlebte 2021 eine Belebung der Auftragslage im Bereich der Personalvermittlung ein, berichtete Geschäftsführer Marc Van Audekerke. Er betreut ausschließlich belgische Firmen, die am deutschen Markt aktiv sind bzw. dort Personal beschäftigen. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung, denn 2020 hatten wir hierbei keinen Auftrag. Die Firmen waren im Coronajahr nicht gewillt, neues Personal einzustellen.“
Weiterhin berichtete Van Audekerke den Verwaltungsräten, dass der Bedarf an Beratung zum deutschen Arbeitsrecht unverändert hoch bleibt. „Es gibt viele Unterschiede zwischen dem belgischen und deutschen Arbeitsrecht. Unsere Kunden greifen immer gern auf das Beratungsangebot zurück, insbesondere bei der Arbeitsvertragsgestaltung.“