Laut der aktuellen Frühjahrs-Prognose des Centraal Planbureau sind die wirtschaftlichen Corona-Folgen bislang weniger stark als befürchtet.
Die Erholung der Wirtschaft ist bereits in Sicht. Das ist die positive Botschaft aus dem Centraal Planbureau (CPB), das in den Niederlanden für wirtschaftspolitische Analysen zuständig ist. Das Pendant zu den deutschen Wirtschaftsweisen rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum von 2,2 Prozent und für 2022 mit einem Plus von 3,5 Prozent. „Die Wirtschaft zeigt sich widerstandsfähig“, bilanziert CPB-Direktor Pieter Hasekamp. „Trotz der harten Folgen des Lockdowns für einige Branchen geht es der Wirtschaft insgesamt recht gut.“ Mehr Informationen zum niederländsichen Markt und den Topbranchen finden Sie in unseren Marktinformationen.
Steigende Impfrate ist Voraussetzung
In ihrer Frühjahrs-Prognose geht das CPB davon aus, dass die Impfrate in den Niederlanden und anderen europäischen Ländern weiter steigt, so dass die Beschränkungen für die Bevölkerung und die Wirtschaft allmählich abgebaut werden können. Die wirtschaftliche Erholung komme im zweiten Quartal in Gang und nehme in der zweiten Jahreshälfte 2021 Fahrt auf, so die Experten.
Weniger Jobverluste als erwartet
Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt waren dank der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen bislang geringer als das CPB erwartet hatte. Für dieses Jahr rechnen die Experten mit einer Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent (2020: 3,8 Prozent), im kommenden Jahr mit 4,7 Prozent. Danach soll sich der Arbeitsmarkt wieder erholen. Dennoch bestehe für die Politik akuter Handlungsbedarf. „Wir gehen davon aus, dass einige Unternehmen trotz der staatlichen Hilfen nicht überleben werden“, so CPB-Direktor Hasekamp. Er fordert die Politik auf, die Unterstützungmaßnahmen schnell auslaufen zu lassen. „Sie sollten einer erholungsorientierten Politik Platz machen.“
Lohnwachstum schwächt sich ab
Durch die anhaltende Pandemie werden laut CPB die Löhne und Gehälter im laufenden Jahr weniger stark steigen. Betrug das Lohnwachstum 2020 noch 2,7 Prozent, soll es in diesem und nächstem Jahr nur noch jeweils 1,5 Prozent betragen. Der daraus folgende Kaufkraftverlust werde momentan noch von Steuererleichterungen abgefedert. „Bleibt die Politik unverändert, wird die Kaufkraft im nächsten Jahr um 0,1 % sinken“, so das CPB-Gutachten.
Quelle: CPB