Deutschland ist der wichtigste Absatzmarkt für die Niederlande. Doch eine aktuelle Analyse zeigt: Andere Länder gewinnen an Bedeutung.
Die Europäischen Union ist mit Abstand der bedeutendste Exportmarkt für die Niederlande. Von den gesamten Warenausfuhren in Höhe von 496 Milliarden Euro gingen im vergangenen Jahr fast 71 Prozent in ein EU-Land, die Hälfte davon in die Nachbarländer. Nach wie vor spielt Deutschland hier die entscheidende Rolle: 23 Prozent der Exporte wurden in die Bundesrepublik geliefert, gefolgt von Belgien mit 10 Prozent.
Dennoch sind Verschiebungen sichtbar: Die Zielländer der niederländischen Exporte werden immer vielfältiger. Dies geht aus dem aktuellen Bericht „Nederland Handelsland“ des Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS) hervor, das in den Niederlanden für Wirtschaftsanalysen und -prognosen zuständig ist. Die Veröffentlichung gibt einen Überblick über die wichtigsten Zahlen im Bereich der Internationalisierung der Niederlande.
„Niederlande werden weniger abhängig von Deutschland“
Laut CBS-Chefökonom Peter Hein van Mulligen hat insbesondere der Aufstieg Chinas und Asiens deutlichen Einfluss auf die niederländischen Importe und Exporte. „Der relative Anteil Deutschlands nimmt ab, und auch innerhalb Europas sind Verschiebungen sichtbar. Mittel- und Osteuropa gewinnen an Bedeutung, und die Niederlande werden weniger abhängig von Ländern wie Deutschland und Belgien“, sagte Peter Hein van Mulligen dem Nachrichtensender BNR.
Zu den zehn wichtigsten Exportzielen gehören dem CBS-Bericht zufolge zwei Nicht-EU-Länder: die Vereinigten Staaten und China. Fast 11 Prozent der niederländischen Waren wurden nach Asien und 8 Prozent nach Nordamerika geliefert.
Insgesamt stieg der Exportwert auf alle Kontinente im Zeitraum 2010-2018, dabei war das Wachstum außerhalb der EU allerdings stärker. Infolgedessen werde der Anteil der niederländischen Warenexporte in die Europäische Union im Jahr 2018 geringer sein, während der Anteil der anderen Kontinente zugenommen hat, schreibt das CBS.
Quelle: CBS, BNR