Mehr befristete Verträge und weniger Anfragen von Recruitern: Auf dem niederländischen Arbeitsmarkt zeichnet sich eine Wende ab.
Die Zahl der offenen Stellen liegt in den Niederlanden nach wie vor auf einem Rekordniveau. Dennoch gibt es erste Anzeichen dafür, dass sich der Arbeitsmarkt abkühlt. So waren im zweiten Quartal 2019 insgesamt 61.000 Menschen mehr auf Jobsuche als noch in den ersten drei Monaten des Jahres. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Intelligence Group, eine der wichtigsten Institutionen, wenn es um Analysen des europäischen Arbeitsmarktes geht.
Jobsuchende müssen sich wieder mehr ins Zeug legen
Damit erreicht die Zahl der aktiv Arbeitssuchenden beinahe eine Million – was mehr Wettbewerb zwischen den Kandidaten bedeutet. Während IT-Kräfte nach wie vor händeringend gesucht und aktiv von Personalvermittler angesprochen werden, müssen sich der Studie zufolge insbesondere Kandidaten aus den Bereichen Finanzen, Marketing und Vertrieb wieder intensiver um eine Stelle kümmern. Dies ist ein Indikator für die zunehmende Entspannung auf dem niederländischen Arbeitsmarkt.
Weniger unbefristete Verträge
Zudem wurden im zweiten Quartal 2019 weniger unbefristete Verträge vergeben als im Vorquartal. Gleichzeitig stieg die Zahl der Zeitverträge. „Die gute Verhandlungsposition der Bewerber nimmt allmählich ab", sagt Gijs de Haas van Dorsser, Geschäftsführer der Intelligence Group. Im Mai vermeldete die Nationalstatistiker des CBS noch, dass die Zahl der befristeten Arbeitsplätze im ersten Quartal erstmals seit zehn Jahren wieder gesunken sei. Auf diese Tendenz der Arbeitgeber reagiert auch die Regierung von Mark Rutte. So soll zum 1. Januar 2020 ein neues Gesetz in Kraft treten, das befristete Verträge für Unternehmen teurer macht als unbefristete Verträge.
Quelle: Intelligence Group