Die Unsicherheit um den Austritt Großbritanniens aus der EU zeigt Folgen: Deutschland treibt weniger Handel mit UK, dafür aber mehr mit den Niederlanden.
„In Zeiten des Brexit wird der Handel mit den direkten Nachbarn immer wichtiger“, fasst DNHK-Geschäftsführer Günter Gülker die aktuelle Entwicklung zusammen. In den ersten fünf Monaten 2019 hat der deutsche Handel mit Großbritannien um 3,5 Prozent abgenommen – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Der Handel mit den Niederlanden dagegen wuchs laut dem Bundesamt für Statistik Destatis um 3,1 Prozent.
Mit einem Handelsvolumen von knapp 82 Milliarden Euro sind die Niederlande demnach auch in den ersten fünf Monaten dieses Jahres der zweitwichtigste Handelspartner Deutschlands – nach China und noch vor den USA. Die Bedeutung Großbritanniens dagegen nimmt kontinuierlich ab: Mit einem Handelsvolumen von knapp 50 Milliarden liegt das Vereinigte Königreich nur noch auf Rang 7 der bedeutendsten Handelspartner Deutschlands – 2018 war es noch Platz 6, 2017 Platz 5.
„Das Hin und Her beim britischen EU-Austritt belastet die Wirtschaft sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden“, sagt Günter Gülker. Viele Unternehmen verlagerten ihre Geschäftstätigkeit bereits in andere Länder oder planten dies zu tun, deshalb müsse die neue britische Regierung dringend deutlich machen, wie sie sich den Brexit vorstelle. „Trotz aller Unsicherheit spüren wir aber auch eine Entwicklung, die uns als Deutsch-Niederländische Handelskammer freut: Der Handel zwischen unseren beiden Ländern nimmt weiter zu“, so Gülker weiter.
Vor allem der niederländische Export nach Deutschland ist in den ersten fünf Monaten 2019 deutlich gestiegen: um fünf Prozent auf insgesamt 42,6 Milliarden Euro. Der Absatz deutscher Waren und Dienstleistungen in den Niederlanden stieg im gleichen Zeitraum um 1,3 Prozent auf insgesamt 39,3 Milliarden Euro.
Quelle: Destatis