Von der Einführung des Euro vor 20 Jahren haben vor allem Deutschland und die Niederlande profitiert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Centrums für Europäische Politik. Die Autoren haben in acht von 19 Ländern untersucht, wie hoch die Wirtschaftsleistung pro Kopf gewesen wäre, wenn der Euro nicht eingeführt worden wäre.
1,9 Billionen Plus für Deutschland
Das Ergebnis fällt eindeutig aus: Die deutsche Wirtschaft hat von 1999 bis 2017 insgesamt 1,9 Billionen Euro mehr erwirtschaftet, als sie ohne Euro erreicht hätte. Das ist europäische Spitze. Bricht man die Zahl auf die Einwohner runter, kommt man auf 23.116 Euro pro Kopf, die durch die Gemeinschaftswährung mehr erwirtschaftet wurden.
346 Milliarden mehr für die Niederlande
Auf Platz zwei der Studie liegen die Niederlande mit 346 Milliarden Euro mehr Wirtschaftsleistung, als sie ohne die Gemeinschaftswährung erzielt hätten. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl ergibt das ein Plus von 21.003 Euro pro Kopf. Genauso wie Deutschland gelten die Niederlande laut der Studie als strukturell stark, was die Autoren als Grund für den Euro-Erfolg beider Länder ausmachen.
Frankreich und Italien verlieren
Andere Euroländer wie die Studienschlusslichter Frankreich und Italien haben dagegen Wachstumsverluste erlitten, seit die Gemeinschaftswährung vor rund 20 Jahren eingeführt wurde. Grund: Sie konnten ihre strukturellen Schwächen nicht mehr wie zuvor dadurch kompensieren, dass sie den Franc oder die Lira abwerteten.
Der Euro wurde 1999 als Buchwährung eingeführt, 2002 als Bargeld.
Quelle: dpa