Nur China toppt die Niederlande: Das benachbarte Königreich belegte 2018 erneut Platz zwei der bedeutendsten Handelspartner Deutschlands. Mit einem Warenverkehr von 189,4 Milliarden Euro liegen die Niederlande nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit Blick auf Exporte und Importe sogar noch vor den Vereinigten Staaten.
Der deutsch-niederländische Handel wuchs im abgelaufenen Jahr um 14,1 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 8 Prozent. Mit keinem anderen Land verzeichnet Deutschland einen größeren Handelsanstieg. „Dieses Ergebnis zeigt, dass der Handel mit den Nachbarländern in Zeiten des Brexits noch bedeutender wird“, sagt so Günter Gülker, Geschäftsführer der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK) in Den Haag.
Angeführt wird Rangliste der internationalen Handelspartner Deutschlands zum dritten Mal in Folge von der Volksrepublik China. Das Im- und Exportvolumen stieg um sechs Prozent auf 199,3 Milliarden Euro. Der Warenverkehr zwischen den USA und Deutschland stieg um 2,6 Prozent auf 178 Milliarden Euro.
Waren „Made in Germany“ beim Nachbarn begehrt
Auch als Abnehmerland für Deutschland spielen die Niederlande erneut eine entscheidende Rolle. Waren „Made in Germany“ im Wert von 91 Milliarden Euro exportierte die Bundesrepublik 2018 in die Niederlande. Damit liegt das Königreich auf Platz vier im weltweiten Vergleich. Die wichtigsten Motoren hinter diesem Ergebnis sind Maschinenbauerzeugnisse, gefolgt von chemischen Erzeugnissen und verschiedene Fertigwaren.
Auf Rang eins sind nach wie vor die USA. Güter im Wert von 113,5 Milliarden Euro wurden 2018 in die Vereinigten Staaten exportiert. Weitere bedeutende Zielländer für deutsche Güter waren den Angaben der Wiesbadener Behörde zufolge Frankreich und die Volksrepublik China. Die Folgen des Brexit wirken sich hingegen auf die Handelsbeziehungen zum Vereinten Königreich aus. Die Exporte nach Großbritannien gingen von 85,4 Milliarden auf 82 Milliarden Euro zurück. Damit verlor das Vereinigte Königreich erneut einen Platz in der Rangfolge und fiel auf Rang fünf zurück.
Zusammenarbeit bietet viele wirtschaftliche Chancen
Mit Blick auf die wichtigsten Lieferländer für die deutsche Wirtschaft nehmen die Niederlande innerhalb Europas sogar die Führungsposition ein. Güter im Wert von 98,2 Milliarden Euro wurden aus den Niederlanden in die Bundesrepublik importiert. An der Spitze stehen unter anderem chemische Erzeugnisse, mineralische Brennstoffe und Schmiermittel sowie Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge. Besser schneidet nur die Volksrepublik China ab (106,2 Milliarden Euro). „Diese Zahlen zeigen die Stärke des deutsch-niederländischen Handels. Diese Zusammenarbeit bietet beiden Seiten noch viele wirtschaftliche Chancen“, betont DNHK-Chef Günter Gülker.
Quellen: Destatis, DNHK