Der neugeschaffene Wissenschafts- und Technologiepark von Havanna (PCT) hat heute 15 Inkubationsprojekte mit einem Umsatz von mehr als 2,5 Millionen kubanischen Pesos (CUP) (rund 87.000 Euro). Das sagte der PCT-Präsident Rafael Luis Torralbas Ezpeleta gegenüber kubanischen Medien. Vorwiegende Arbeitsbereiche sind selbstfahrende Fahrzeuge, Automatisierung, E-Commerce, Gesundheitslösungen, Lebensmittelproduktion, Managementsysteme oder Online-Plattformen. Darüber hinaus gebe es ein Portfolio von 56 identifizierten Projektmöglichkeiten, so Torralbas, davon 38 im Staatssektor, 12 mit natürlichen Personen und sechs im Bereich Exportdienstleistungen.
Als eines der ersten ausländisches Unternehmen ist die Berliner Firma SMaBiT aus dem Bereich Videosysteme und Videosicherheit sowie Gebäudeautomatisierungin dem Park vertreten. Eine entsprechende Vereinbarung war Ende vergangenen Jahres geschlossen worden. Ziel sei es, Smart-Home-Lösungen zu entwickeln, die von SMaBiT in Europa vermarktete Geräte integrieren, so Torralbas. Zudem sei man mit dem deutschen Unternehmen in Gesprächen, um „produktive Verknüpfungen zur nationalen Wirtschaft“ zu schaffen.
SMaBiT ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit Präsenz in Berlin, Turin und seit 2019 auch in Havanna. Das Unternehmen bietet Systeme und Lösungen für Unternehmen und Privatkunden sowie Entwicklungsdienstleistungen für kundenspezifische Lösungen in den Bereichen Videosicherheit und Gebäudeautomation. Zu den Kunden von SMaBiT gehören führende Telekommunikationsunternehmen in Europa und den USA.
Der Wissenschafts- und Technologiepark um die Informatikuniversität (UCI) herum war im vergangenen Jahr gegründet worden. Er soll helfen, Synergien zwische Hochschulen und Forschungseinrichtungen auf der einen und Unternehmen und Märkten auf der anderen Seite herzustellen, sowie Innovation und Wissenstransfer fördern. Leitung und Entwicklung des Parks liegen in den Händen des Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und Umwelt . Die um den Park herum entstehende 90 Quadratkilometer große Sonderwirtschaftszone Ariguanabo (Zona Especial de Desarrollo Ariguanabo, ZEAD) soll mit Steuervorteilen und vereinfachten Export- und Importmöglichkeiten für zusätzliche Anreize sorgen.
Allerdings ist die grundlegende und technologische Infrastruktur im Hauptteil des Wissenschafts- und Technologieparks nicht so weit fortgeschritten wie gewünscht, gab Torralbas zu. Er machte die „epidemiologische Situation“ für die Verzögerung verantwortlich. Zugleich gab er sich zuversichtlich, dass die ersten drei Ebenen bis Ende August und die letzte Ebene bis Ende des Jahres fertiggestellt sein werden