Wie sieht die Zukunft für multinationale Unternehmen in den Niederlanden aus? Darüber diskutierten 20 CFOs auf Einladung der DNHK in Den Haag.
Welche Vorteile haben die Niederlande als Standort? Und wie sieht die Zukunftsperspektive für multinationale Unternehmen aus? Darüber diskutierten 20 CFOs deutscher Tochtergesellschaften in den Niederlanden am 18. März auf Einladung der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK) in Den Haag. Natürlich war auch die angekündigte CO2-Steuer bei dem hochkarätig besetzten Netzwerktreffen Thema.
Deutsche Wirtschaft zweitgößter Investor in den Niederlanden
Die günstige geografische Lage, die digitale Infrastruktur, der begrenzte Verwaltungsaufwand, aber auch das hohe Bildungsniveau sowie die politische Stabilität: Diese Faktoren machen die Niederlande laut Pieter Hasekamp, Generaldirektor für Steuerangelegenheiten im Finanzministerium, für deutsche Unternehmen interessant. Die Zahlen sprechen für sich: Die deutsche Wirtschaft ist zweitgrößter Investor in den Niederlanden. Rund 2500 Tochterunternehmen deutscher Firmen haben ihren Sitz im Nachbarland. Für sie ist es von großer Bedeutung, wie sich die Steuerpolitik auf das Standortklima in den Niederlanden auswirkt.
Hasekamp erläuterte den Teilnehmern des Treffens, zu denen unter anderem die CFOs von Boehringer Ingelheim, BayWa, Henkel, Linde Gas und RWE gehörten, darum auch die Steuerpläne der Regierung. Dabei ging er in seinem Vortrag insbesondere auf die anvisierte Senkung der Einkommenssteuern ein. Aber auch die Nachhaltigkeitspolitik und die in diesem Zusammenhang geplante CO2-Abgabe für Unternehmen kamen zur Sprache.
Klimaabkommen versus Standortklima
Die CFOs brachten angesichts des Klima-Abkommens ihre Besorgnis zum Ausdruck, dass die angekündigte CO2-Steuer für Unternehmen die Niederlande vor allem für die deutsche Industrie als Standort weniger attraktiv machen könnte und geplante Investitionen zurückgestellt würden.
Doch nicht nur die Bedingungen für deutsche Unternehmen in den Niederlanden spielten bei dem Netzwerktreffen eine Rolle, sondern auch die Kulturunterschiede zwischen den beiden Ländern. So gingen Hans de Koning von Max Bögl und Jochem Ybema von BSH in ihren Vorträgen auf ihre Erfahrungen mit einem deutschen Mutterkonzern ein – und waren somit Impulsgeber für eine angeregte Diskussion.
Austausch von Wissen
Die DNHK organisiert mit dem CFO-Kreis in regelmäßigen Abständen ein Treffen der Finanzvorstände der großen deutsche-niederländischen Unternehmen in den Niederlanden. Ziel dieses Netzwerks ist es, den Erfahrungs- und Wissensaustausch zu intensivieren.
Quelle: DNHK