Der Wachstumskurs der niederländischen Wirtschaft erfährt einen Dämpfer. Grund dafür sind sinkende Exportzahlen.
Sowohl für dieses als auch für das kommende Jahr wird in den Niederlanden von einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von nur 1,5 Prozent ausgegangen – nachdem das Wachstum in den letzten Jahren mehr als zwei Prozent betragen hatte. Zu diesem Ergebnis kommt das Centraal Planbureau (CPB ), das niederländische Büro für wirtschaftspolitische Analyse, in seinem gerade veröffentlichten „ Zentralen Wirtschaftsplan 2019“ (CEP). Im Dezember ging das CPB noch von 2,2 Prozent im Jahr 2019 aus.
Niederlande spüren Abschwächung der deutschen Konjunktur
Internationale Unsicherheiten, wie die Handelspolitik der USA, der Brexit und der Zustand der chinesischen Ökonomie, wirken sich den Angaben zufolge auf die Wirtschaft aus. Der internationale Handel schwächelt, und das spiegelt sich auch in den niederländischen Exportzahlen wider. Die größten Probleme für die Niederlande liegen laut einer aktuellen Analyse von ABN Amro aber vor der Haustür.
Die europäische Industrie, insbesondere die Deutsche, sei ins Stocken geraten. „Das sind keine guten Nachrichten, denn Deutschland ist der Motor der europäischen Wirtschaft“, so Albert Jan Swart von ABN Amro. Das Nachbarland ist der wichtigste Handelspartner der Niederlande. Viele Unternehmen beliefern deutsche Hersteller, zum Beispiel die Automobilindustrie.
Wirtschaft schaltet wieder auf normalere Motordrehzahl
Dennoch ist die Stimmung in den Niederlanden nicht von Pessimismus geprägt. „Die Wirtschaft schaltet wieder auf eine normalere Motordrehzahl um, hält aber einer harten Fahrt stand“, sagt Laura van Geest, CPB-Direktorin. Trotz des geringeren Wachstums sei die Arbeitslosigkeit niedrig, steige die Kaufkraft und blieben die öffentlichen Finanzen in Ordnung. „Die Wirtschaft ist grundsätzlich in guter Verfassung.“ Das Wirtschaftswachstum kommt nun hauptsächlich aus dem Binnenland.
Quellen: CPB, ABN Amro