Laut der neuesten Erhebungen der Landesstatistiker von CBS hat sich das Blatt im Nachbarland damit im zweiten Quartal dieses Jahres gedreht.
Es kommt Fahrt in den Aufschwung nach Corona. Nachdem die niederländische Wirtschaft in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres noch schrumpfte, hat sie im Vorsommer mit einem Plus von 3,1 Prozent kräftig aufgeholt. Zu danken ist dies vor allem den staatlichen Ausgaben und den Verbrauchern.
Verbraucherausgaben steigen nach Corona
Nach den vorläufigen Berechnungen von CBS haben die Niederländer von April bis Juni 5,7 Prozent mehr ausgegeben als in den ersten drei Monaten des Jahres – vor allem für Lebensmittel und Kleidung, aber auch für Autos. Allerdings sind die privaten Haushalte noch immer zurückhaltender als vor Corona. So fällt der Konsum fast 5 Prozent niedriger aus als im zweiten Quartal 2019.
Staatsausgaben steigen durch Corona
Die öffentliche Hand hat im zweiten Quartal des laufenden Jahres sogar 7,4 Prozent mehr ausgegeben. Vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Soziales stiegen die staatlichen Investitionen stark – vor allem durch zusätzliche Ausgaben für Tests und Impfungen.
Schrumpfung noch nicht ganz überwunden
Das Wachstum kommt nach zwei Quartalen, in denen die Verbraucher und der Staat weniger ausgaben. Die Niederlande haben daher die coronabedingte Konjunkturdelle des vergangenen Jahres noch nicht vollständig kompensiert. Das Bruttoinlandsprodukt fällt im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 immer noch um 0,4 Prozent geringer aus.
Optimismus bei Fachleuten
Insgesamt wird sich die niederländische Wirtschaft dieses Jahr aber erholen – davon gehen sowohl die niederländische Zentralbank DNB als auch das Beratergremium CPB, Pendant zu den deutschen Wirtschaftsweisen, aus. Die DNB rechnet mit 3 Prozent Wachstum dieses Jahr, das CPB wird seine Prognose am Freitag, 20. August, bekanntgeben.
Besser als direkte Nachbarn
Im Vergleich zu ihren direkten Nachbarländern schnitten die Niederlande im zweiten Quartal besser ab. Die deutsche Wirtschaft wuchs um 1,5 Prozent, die belgische Wirtschaft um 1,9 Prozent. Der Durchschnittswert in der Europäischen Union liegt ebenfalls bei 1,9 Prozent.
Quelle: CBS, FD