Pressemitteilung
Konjunktur

Exportunternehmen trotzen schlechter Konjunktur

17.11.2022

Die Ergebnisse der AHK Befragung World Business Outlook sind da.

International aktive Unternehmen spüren große Herausforderungen in ihrem geschäftlichen Umfeld.

Die deutschen Auslandshandelskammern weltweit befragten mehr als 3.100 Unternehmen im Rahmen der Konjunkturumfrage World Business Outlook. Die Ergebnisse verdeutlichen: Die Weltwirtschaft steht aus Sicht der internationalen am deutschen Markt aktiven Betrieben vor einem frostigen Winter. AHK debelux befragte seine Mitgliedsunternehmen im Oktober. 

Die wirtschaftlichen Perspektiven sind in vielen Regionen nicht so pessimistisch wie in Europa und Deutschland, das zeigt die aktuelle Herbstbefragung World Business Outlook.

Konjunktur wird verhalten betrachtet

Die belgischen Unternehmen sehen die konjunkturelle Entwicklung der nächsten 12 Monate eher verhalten: 53 Prozent erwarten eine Verschlechterung der Lage, 40 Prozent setzen auf eine gleichbleibende Konjunktur.

Damit liegt Belgien im Durchschnitt weltweit: Knapp jedes zweite Unternehmen (47 Prozent) rechnet der Erhebung zufolge mit einem konjunkturellen Abschwung an seinem jeweiligen Standort. Lediglich im Frühjahr 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, gingen mehr Betriebe (65 Prozent) von einer wirtschaftlichen Eintrübung aus. Demgegenüber erwarten nur noch 17 Prozent (Frühjahr: 21 Prozent), dass sich die Konjunktur in ihrem Land in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird. Während sich die Perspektiven vor allem in Europa verschlechtern, sind die Unternehmen im Asien-Pazifik-Raum (ohne China), in Afrika, Nah- und Mittelost, sowie Süd- und Mittelamerika und Nordamerika weniger pessimistisch. 

Geschäftslage trotz eingetrübte Erwartungen robust

Trotz wenig hoffnungsvoller Konjunkturerwartungen zeigen sich die Unternehmen an internationalen Standorten aktuell noch robust: So melden knapp die Hälfte (45 Prozent) der Betriebe und damit ähnlich viele wie in der Vorumfrage (48 Prozent) eine gute Geschäftslage. Für ebenfalls 45 Prozent laufen die aktuellen Geschäfte immerhin befriedigend. Nur jedes zehnte Unternehmen (Frühjahr: 11 Prozent) berichtet von einer schlechten Geschäftslage. Die belgischen Unternehmen, die an der Umfrage teilnahmen, meldeten zum Großteil (67%) eine unveränderte Geschäftslage trotz aller Widrigkeiten. Ein Drittel schätzt seine Lage sogar besser ein.

Ausblick bleibt optimistisch

Trotz Sorgen vor einem konjunkturellen Abschwung bleiben die weltweit Befragten noch überwiegend optimistisch mit Blick auf die Entwicklung der eigenen Geschäfte in den kommenden Monaten: 37 Prozent der Betriebe (Frühjahr: 42 Prozent) erwarten in den kommenden zwölf Monaten bessere Geschäfte. 42 Prozent rechnen immerhin mit einer ausgehend von der aktuellen Lage gleichbleibenden Entwicklung, während 21 Prozent (Frühjahr: 15 Prozent) weniger gute Geschäfte erwarten. Die Teilnehmer aus Belgien liegen hier im Trend: 47 Prozent rechnen mit einer unveränderten Geschäftslage in den kommenden 12 Monaten und nur 20% rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage und 33 Prozent mit einer Verbesserung.

Damit blicken die Auslandsunternehmen deutlich zuversichtlicher in die Zukunft als Betriebe in Deutschland: Dort gehen laut der DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2022 lediglich 8 Prozent von besseren, aber 52 Prozent von schlechteren Geschäften in den kommenden zwölf Monaten aus.

Hauptrisiko in Belgien: hohe Arbeitskosten

Die Hauptrisiken sehen die belgischen Unternehmen in den hohen Arbeitskosten (60%), gefolgt von den Energiepreisen (53%) und Fachkräftemangel (47%). Damit hebt sich Belgien vom Durchschnitt der weltweiten Befragung ab. Insgesamt klagt ein Großteil der Unternehmen über hohe Rohstoffpreise (42 Prozent) und hohe Energiepreise (41 Prozent) – allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden. Während in der Eurozone 57 Prozent der Betriebe in hohen Energiepreisen ein Hauptrisiko für ihr eigenes Geschäft sehen, sind es in Nordamerika nur 24 Prozent. Abgesehen davon macht sich immer mehr auch eine sinkende Nachfrage der Konsumenten bei den Unternehmen (41 Prozent) bemerkbar, da die Kaufkraft durch hohe Inflationsraten gemindert ist. 

Kaum höhere Investitionen geplant

Entsprechend verhalten ist die Bereitschaft der Unternehmen neu zu investieren. Lediglich 20 Prozent der belgischen Teilnehmer plant höhere Investitionen im kommenden Jahr. Der weltweite Durchschnitt liegt sogar noch darunter. Die Investitionsbereitschaft war im letzten Jahr noch doppelt so hoch.

Krisen bergen viele Unsicherheiten

Dennoch: Auch unter den auslandsaktiven deutschen Unternehmen mehren sich die Sorgenfalten. "Die aktuellen Krisen sind vielfältig und in ihren Auswirkungen nur schwer abzuschätzen", so Außenwirtschaftschef Volker Treier im DIHK. "Unsere Unternehmen melden uns von Sorgen, die sie angesichts der geopolitischen Entwicklungen, einem fortschreitenden Decoupling und einer drohenden Rezession der Weltwirtschaft haben."

  • © DIHK
    Lage der Unternehmen in Belgien
  • © DIHK
  • © DIHK
    Enschätzung der Unternehmen weltweit

Ansprechpartner

Susann Zuber

Bereichsleiterin
Kommunikation & PR

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