Branchen & Märkte

Großinvestition in der Landwirtschaft in der Endphase

16.08.2022

Der Bau einer Biodünger- und Biopestizidanlage befindet sich in der Endphase der Ausführung. Sie soll dem Land viel Geld an Importausgaben sparen.

 

Die Montage der Biodünger- und Biopestizidanlage in Villa Clara, die wichtigste Investition des kubanischen Landwirtschaftsministeriums, befindet sich in der Endphase und wird voraussichtlich im ersten Drittel des nächsten Jahres in Betrieb genommen. Das berichtet die kubanische Tageszeitung Granma.

Laut dem Bericht wird die Fabrik in der Lage sein, jährlich sechs Millionen Liter Biopräparate zu produzieren. Bei einem Arbeitsbesuch betonte Vizepräsident Salvador Valdés Mesa die Bedeutung der Anlage, mit der das Land Millionen von US-Dollar einsparen kann, die bisher für den Kauf von chemischen Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft ausgegeben wurden.

Gut 80 Prozent der gesamten Bauarbeiten seien bereits abgeschlossen, hieß es; im Fall der Abfallbehandlungsanlage sogar 90 Prozent. Valdés Mesa forderte nach Inbetriebnahme eine enge Zusammenarbeit mit der Zentraluniversität Marta Abreu in Las Villas und anderen wissenschaftlichen Zentren in der Region.

Seit Beginn der Corona-Pandemie versucht die kubanische Regierung mit zahlreichen Maßnahmen in der Landwirtschaft, die Lebensmittelproduktion zu steigern. Im April 2021 wurde eine Reihe von landwirtschaftlichen Reformen beschlossen, in deren Rahmen Kubas Bauern alles, was sie über die staatlichen Lieferquoten hinaus produzieren, frei verkaufen dürfen. Hinzu kamen die Senkung der Strom- und Wasserpreise für Landwirte, die Förderung lokaler Entwicklungsprojekte und die Bereitstellung von Finanzierungsinstrumenten. Anfang August 2021 hob die kubanische Regierung die Preisobergrenzen für landwirtschaftliche Erzeugnisse auf. Ende Februar präsentierte die kubanische Regierung einen Plan zur Ernährungssicherheit. Dieser soll die landwirtschaftlichen Erträge steigern, die Importabhängigkeit verringern und die Ernährungserziehung verbessern.

Trotz allem war das Jahr 2021 eines der schlechtesten Jahre für Kubas Landwirtschaft. In vielen Bereichen blieb die Produktion hinter dem Plan zurück. Insgesamt gab es mehr als 90 Millionen US-Dollar Verluste bei 180 Unternehmen. Kuba importiert rund zwei Drittel seiner Lebensmittel und gibt dafür jährlich knapp zwei Milliarden US-Dollar aus – viel Geld für die klamme Staatskasse.

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