Nach zwei außergewöhnlich hohen Wachstumsraten 2022 und 2021, pegelt sich der Austausch von Gütern und Waren auf hohem Niveau ein.
Der Handel Deutschlands mit Belgien und Luxemburg 2023 befindet sich im Vorjahresvergleich zwar leicht im Rückgang. Dennoch relativiert sich der Verlust, wenn man die hohen Wachstumsraten aus den vergangen zwei Jahren beachtet und die Zahlen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 vergleicht.
Zwischen den beiden Handelspartnern Belgien und Luxemburg bestehen große Unterschiede. Während sich der Handel mit Belgien noch relativ gleichbleibend entwickelt, verstetigt sich die rückläufige Tendenz der Im- und Exporte mit Luxemburg aus dem vergangenen Jahr. Das geht aus den Berechnungen der AHK debelux aufgrund der aktuellen Daten des Bundestatistikamtes Destatis hervor.
Handel Deutschland-Belgien 2023 noch stabil
Der Warenaustausch zwischen Deutschland und Belgien ist im ersten Halbjahr 2023 mit 2,4 Prozent leicht gesunken im Vergleich zum Vorjahr und betrug rund 58 Milliarden Euro insgesamt. Die Entwicklung vom ersten auf das zweite Quartal 2023 blieb mit 1,4% Wachstum stabil.
Insbesondere die Einfuhren aus Belgien auf den deutschen Markt sind in den Monaten Januar bis Juni um knapp elf Prozent zurückgegangen, verglichen mit dem gleichen Zeitraum 2022. Sie betrugen 26,6 Milliarden Euro im genannten Zeitraum. Die Ausfuhren (36,7 Milliarden Euro) konnten diesen Verlust nicht ganz aufholen mit knapp sechs Prozent Wachstum im Vergleichszeitraum. Insbesondere in den Warengruppen Kunststoffe, chemische Vor- und Enderzeugnisse ging der Handel zwischen den beiden Ländern zurück. Bei den pharmazeutischen Erzeugnissen ging der Import aus Belgien um 54% zurück im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist eventuell mit weniger Bedarf an Impfstoffen zu begründen.
Vergleicht man die Quartale 2023 mit 2022, wird deutlich, dass das Handelsvolumen insbesondere im zweiten Quartal gesunken ist (-6,6%).
Setzt man die aktuellen Zahlen 2023 in Verhältnis zu 2019 – dem Vor-Corona-Jahr, dann wird allerdings ein starkes Wachstum deutlich: 25% mehr Waren wurden insgesamt zwischen Belgien und Deutschland gehandelt. Nach den zweistelligen Wachstumsraten 2022 und 2021 die auf den moderaten Einbruch 2020 folgten, war es zu erwarten, dass sich das Handelsvolumen auf einem geringeren Niveau stabilisiert. Mit insgesamt 67,4 Milliarden Euro Volumen steht Belgien noch immer in den Top-10 von Deutschlands Handelspartnern weltweit.
Weniger Rohstoffhandel mit Luxemburg
Der deutsch-luxemburgische Handel ist im ersten Halbjahr 2023 um rund elf Prozent zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Insbesondere die Lieferungen an das Großherzogtum haben sich im Zeitraum Januar bis Juli 2023 um 13 Prozent verringert verglichen mit der Vorjahresperiode. Der Rückgang ist vor allem in folgenden Warengruppen zu erkennen: Transportmittel, Kunststoffe und Waren daraus, Metalle/Bleche/Stahl und Produkte daraus, Mineralölerzeugnisse, Schrott, Erdöl und Erdgas. Luxemburg bestellte zwischen Januar und Juli 2023 Waren im Wert von über vier Milliarden Euro.
Genau in diesen Warengruppen ließen auch die Einfuhren nach (-7%). Deutschland importierte von Januar bis Juli 2023 Warne im Wert von 2,2 Milliarden Euro aus dem Großherzogtum.
Auch im deutsch-luxemburgischen Handel muss man die Zahlen ins Verhältnis setzen zu den hohen Anstiegen der vergangenen zwei Jahre. Verglichen mit 2019 ist das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern um 15 Prozent gewachsen.
Volumen im De-Be-Lux-Raum bleibt stabil
Das Gesamtvolumen des Handels Deutschlands mit Luxemburg und Belgien beläuft sich zwischen Januar und Juli 2023 auf 73,6 Milliarden Euro, rund fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Verglichen mit dem selben Zeitraum 2019 betrug das Wachstum rund 25 Prozent. Der belgisch-luxemburgische Markt gehört auch 2023 weiterhin zu den zehn größten Absatzmärkten für deutsche Unternehmen.