Mit dem neugegründeten Unternehmen soll die Kreislaufwirtschaft gefördert und die Abfallbranche für ausländisches Kapital geöffnet werden.
Die Sonderentwicklungszone Mariel (ZEDM) vor den Toren Havannas hat ein neues Unternehmen. Das am 11. November mit vollständig kubanischem Kapital gegründete Unternehmen Reciclaje Mariel S.A. (REMASA) wird zur Recycling-Unternehmensgruppe Grupo Empresarial de Reciclaje (GER) gehören. Diese bietet Dienstleistungen im Bereich Abfallwirtschaft an, mit Ausnahme von gefährlichen und radioaktiven Abfällen.
REMASA wird die aus seiner Tätigkeit resultierenden Produkte auf dem heimischen Markt und auch mit Blick auf den Export vertreiben, sagte Julio Antonio Sardiña Bueno, Direktor für Qualität und Kommunikation der GER, der kubanischen Nachrichtenagentur ACN. Die zum Industrieministerium (MINDUS) gehörende Unternehmensgruppe konzentriert sich auf drei Schwerpunkte: Nutzung der vorhandenen Humankapitalkapazitäten und Finanzmittel, schrittweise technologische Umstellung zur Wertsteigerung der für den Export bestimmten Produkte, sowie Förderung ausländischer Investitionen.
Sardiña wies darauf hin, dass das neue Unternehmen gegründet wurde, um Strategien der Kreislaufwirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig die Tür für die Beteiligung ausländischen Kapitals in der Recyclingbranche zu öffnen. Der Recyclingindustrie in Kuba kommt laut kubanischen Medien eine besondere Bedeutung zu, um die Auswirkungen der verschärften US-Blockade und der durch die Corona-Pandemie verursachten Wirtschaftskrise abzumildern. Kürzlich berichtete die GER, dass im Jahr 2021 bislang 100.000 Tonnen Eisenschrott vor allem für die Stahlindustrie zurückgewonnen werden konnten, ohne dass ein Importbedarf bestand. Dadurch habe das Land rund 40 Millionen US-Dollar eingespart. Darüber hinaus wurden 17.000 Tonnen Nichteisenschrott wiederverwendet, was einer Einsparung in Höhe von 29 Millionen US-Dollar entspricht.