Die Bilanz fällt gemischt aus. Bedarf und Potenzial Kubas an ausländischen Investitionen sind noch nicht ausgeschöpft. Die Regierung verspricht die Beseitigung von Hindernissen.
Das „One-Stop-Shop“-Verfahren für ausländische Investitionen (spanisch: Ventanilla Única de Inversión Extranjera, VUINEX) feierte am 3. November sein einjähriges Bestehen. Seit Januar bis Ende Oktober verwaltet VUINEX 245 Verfahren für Projekte in der Verhandlungs-, Gründungs-, Investitions- und Betriebsphase. Das sagte die Direktorin der Behörde, Anabel Reloba Pérez, bei einer Veranstaltung zum Jahrestag.
Reloba betonte, dass in dem genannten Zeitraum 74 potenzielle Investoren Interesse bekundet haben. Davon haben 27 möglichen kubanischen Partnern konkrete Projekte in den Bereichen Nahrungsmittelproduktion, Erneuerbare Energien, Tourismus, Industrie, Transport und Logistik, Handel und Bauwesen vorgelegt. Die VUINEX-Direktorin wies darauf hin, dass Verschärfung der US-Blockade und die durch COVID-19 ausgelöste weltweite Krise sich negativ auf die Anziehungskraft ausländischen Kapitals ausgewirkt haben. Ausländische Investitionen lägen immer noch unter dem Bedarf und dem Potenzial des Landes.
Als eine der künftigen Herausforderungen nannte Reloba die Beschleunigung der Fristen für die Zustellung von Dokumenten, wofür laut Erlass 15 auf 20 Arbeitstage vorgesehen sind. „Wir müssen zusammen mit allen am Prozess beteiligten Organen dazu beitragen, dass die Unternehmen so schnell wie möglich Ergebnisse erzielen. Wir arbeiten auch daran, die Normen, die es Investoren ermöglichen, sich enger mit dem Land zu identifizieren, flexibler zu gestalten.“ (1)
Geladene Unternehmer betonten die Notwendigkeit, die Nutzung der digitalen „One-Stop-Shop“-Plattform innerhalb und außerhalb Kubas zu fördern. Als nötig wird zudem eine bessere Schulung der an dem Verfahren beteiligten Entitäten erachtet, um die Verfahren flexibler und dynamischer und damit effizienter zu machen.
Carlos Luis Jorge Méndez, Direktor für Auslandsinvestitionen beim Außenhandelsministerium (MINCEX), versicherte, dass er auch weiterhin bereit sei, alle Hindernisse für die Eröffnung oder Entwicklung von Geschäften mit ausländischem Kapital aus dem Weg zu räumen, und sagte den Unternehmern und anderen Nutzern, dass sowohl der physische Sitz von VUINEX als auch die digitale Plattform immer offene Türen haben werden.
Mit dem vor Jahresfrist eingerichteten „One-Stop-Shop“-Verfahren sollen sämtliche notwendigen Schritte für die Genehmigung von ausländische Direktinvestitionen über eine einzelne Behörde laufen und die Verfahren deutlich vereinfachen und beschleunigen.
(1) - „Tenemos que contribuir, junto a todos los organismos que participan en los procesos de trámites para que los negocios comiencen a dar resultados lo antes posible. Igualmente se trabaja para flexibilizar aquellas normativas que le permitan al inversionista una mayor identificación con el país.“