Das II. Wirtschaftsforum Kuba 2021 endet mit „besseren Ergebnissen“ als die vorherige Ausgabe – und soll in Zukunft fortgeführt werden.
Mit „quantitativen und qualitativen Ergebnissen, die über denen der vorherigen Ausgabe liegen“ endete in der vergangenen Woche das II. Wirtschaftsforum Kuba 2021. Das sagte Kubas stellvertretener Ministerpräsident Ricardo Cabrisas zum Abschluss der Veranstaltung und lobte zugleich die „hohe und vielfältige lokale und internationale Beteiligung“. An dem Forum, das im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie zum ersten Mal stattfand und hauptsächlich online durchgeführt wurde, nahmen 2.285 Vertreter aus 86 Ländern teil, darunter acht Regierungsvertretungen, 23 Handelskammern, 41 Agenturen zur Förderung von Handel und Investitionen sowie 1.262 nationale und internationale Unternehmen und 215 nichtstaatliche kubanische Wirtschaftsakteure, d.h. Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) sowie Genossenschaften.
Zu den Neuerungen des diesjährigen Forums gehörte eine virtuelle Messe mit mehr als 600 Unternehmen aus 46 Ländern, darunter 74 kubanische KKMUs und Genossenschaften. Darüber hinaus wurde ein Panel über Investitionsmöglichkeiten für Kubaner mit Wohnsitz außerhalb der Insel abgehalten. Die an dem Panel teilnehmenden Behörden betonten, dass der kubanische Rechtsrahmen die Beteiligung von im Ausland lebenden Kubanern an Geschäften und Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Außenhandel nicht einschränkt, solange sie eine eigene Rechtsfigur besitzen. Ende Juli hatte erstmals ein Unternehmen, das einem kubanischstämmigen US-Amerikaner gehört, den Eintrag ins kubanische Handelsregister erhalten.
In qualitativer Hinsicht, so Cabrisas laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Prensa Latina, sei dieses Forum auch deshalb besser, weil an ihm Führungskräfte teilnahmen, die die Hauptakteure der wichtigsten wirtschaftlichen Umwälzungen im Land sind, und weil sich die Panele mit aktuellen wirtschaftlichen Themen befassten. Wirtschaftsminister Alejandro Gil informierte im Rahmen des Forums über den aktuellen Stand der kubanischen Wirtschaft und die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung im komplexen Kontext aus Corona-Pandemie und US-Blockade. Darüber hinaus gaben die Minister für Tourismus, Energie und Bergbau, Landwirtschaft, der Vizeminister für die Lebensmittelindustrie, die Generaldirektorin der Sonderentwicklungszone Mariel (ZEDM) und die erste Vizepräsidentin der Unternehmensgruppe BioCubaFarma Einblicke in die aktuellen Herausforderungen. Zudem wurde das neue Portfolio der Geschäftsmöglichkeiten für ausländische Investitionen vorgestellt, das 678 Projekte mit einem geschätzten Investitionsvolumen von rund 12,5 Milliarden US-Dollar umfasst.
Obwohl es die Internationale Messe von Havanna (FIHAV) nicht ersetzt, sei das Wirtschaftsforum ein wichtiger Raum, um die Möglichkeiten der Teilnahme von Wirtschaftsakteuren aus dem In- und Ausland zu erweitern, sagte Cabrisas. Die beiden bisherigen Ausgaben hätten gezeigt, dass die Kombination von persönlichen und virtuellen Veranstaltungen eine bereichernde und effektive Erfahrung sei. Cabrisas kündigte eine dritte Auflage des digitalen Wirtschaftsforums an. Auch soll die dann 38. FIHAV im November kommenden Jahres wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden.